
THERAPY-Magazin
Endeffektor-Gangtrainer im Vergleich am besten
Eine neue Netzwerk-Metaanalyse zeigt, dass Endeffektor-basierte Gangtrainer wie der THERA-Trainer lyra nach einem Schlaganfall signifikante Verbesserungen der Gehgeschwindigkeit und Gangausdauer erzielen. Entdecken Sie, warum diese Technologie der konventionellen Gangrehabilitation überlegen ist.

Jakob Tiebel
Inhaber, N+ Digital Health Agency
Es gibt diverse Möglichkeiten, das Gehen nach einem Schlaganfall mithilfe von Robotikgeräten neu zu erlernen. Im klinischen Alltag kommen überwiegend Exoskelett-gestützte (z. B. Lokomat) und Endeffektor-basierte Gangtrainer (z. B. THERA-Trainer lyra) zum Einsatz. In der späteren Phase sind dann überwiegend Laufbänder mit und ohne Gewichtsentlastung im Einsatz. Doch welche Therapie ist am wirksamsten, um das Gehen zu verbessern?
Zur Beantwortung dieser Frage führten Wissenschaftler ein systematisches Review zu randomisierten kontrollierten Studien mit Netzwerk-Metaanalyse durch. Indirekte Vergleiche und Netzwerk-Metaanalysen stellen eine wichtige Weiterentwicklung traditioneller Metaanalysen dar. Primärer Endpunkt war die Gehgeschwindigkeit, sekundäre Endpunkte waren die Gehfähigkeit, die Gangausdauer und die Gangsicherheit. Kein Gehtraining bzw. konventionelles Gehtraining diente als Referenzkategorie. Dem wurden Laufbandtraining mit oder ohne Körpergewichtsentlastung, Laufbandtraining mit und ohne Geschwindigkeitsparadigma sowie elektromechanisch-assistiertes Gehtraining mit Endeffektor- und Exoskelett-Geräten gegenübergestellt. Die systematische Suche ergab 40.567 Treffer. In die Auswertung wurden 95 randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 4.458 Patienten nach Schlaganfall eingeschlossen. Für den primären Endpunkt Gehgeschwindigkeit erreichte das Gangtraining mit Endeffektor-assistierten Geräten signifikante Verbesserungen (MD = 0,16 m/s; 95-%-KI = 0,04-0,28). Alle anderen Interventionen verbesserten die Gehgeschwindigkeit nicht signifikant. Für den sekundären Endpunkt Gangausdauer erreichte das Endeffektor-assistierte Gangtraining und das Laufbandtraining mit Körpergewichtsentlastung eine signifikante Verbesserung (MD = 47 m, KI: 4-90 beziehungsweise MD = 38 m, KI 4-72). Für den sekundären Endpunkt Gehfähigkeit wurde aufgrund bedeutender Inkonsistenz keine Netzwerk-Metaanalyse durchgeführt. Die Sicherheit der einzelnen Interventionen unterschied sich nicht voneinander.
Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass im Vergleich zu einer konventionellen Gangrehabilitation das Endeffektor-assistierte Gehtraining signifikant und klinisch bedeutsam
die Gehgeschwindigkeit und die Gangausdauer nach einem Schlaganfall verbessert.
Die Laufbandtherapie mit Teilkörpergewichtsentlastung erreicht im Vergleich zu einer konventionellen Gangrehabilitation signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserungen im Bereich der Gangausdauer.
Kommentar:
Eine hochinteressante Arbeit mit unerwarteten Ergebnissen! Kritisiert wurde im Nachhinein, dass der Titel der Publikation irreführend ist.
Als primärer Endpunkt wurde die Gehgeschwindigkeit gewählt. Der Titel lautet „Verbesserung der Gehfähigkeit nach Schlaganfall“. Tatsächlich müssen die Parameter Gehfähigkeit, Gehgeschwindigkeit, Gehstrecke und Gangsicherheit differenziert werden. Ob es sich hierbei um ein Versehen handelt, bleibt unklar.
An der Qualität und Aussagekraft der Ergebnisse ändert es jedoch nichts. Auch für die Wiedererlangung der Gehfähigkeit ist der Endeffektor nach wie vor das Mittel der Wahl, wie aktuelle Metaanalysen und Leitlinien belegen.
Kommentar:
Eine hochinteressante Arbeit mit unerwarteten Ergebnissen! Kritisiert wurde im Nachhinein, dass der Titel der Publikation irreführend ist.
Als primärer Endpunkt wurde die Gehgeschwindigkeit gewählt. Der Titel lautet „Verbesserung der Gehfähigkeit nach Schlaganfall“. Tatsächlich müssen die Parameter Gehfähigkeit, Gehgeschwindigkeit, Gehstrecke und Gangsicherheit differenziert werden. Ob es sich hierbei um ein Versehen handelt, bleibt unklar.
An der Qualität und Aussagekraft der Ergebnisse ändert es jedoch nichts. Auch für die Wiedererlangung der Gehfähigkeit ist der Endeffektor nach wie vor das Mittel der Wahl, wie aktuelle Metaanalysen und Leitlinien belegen.

Ambulante Rehabilitation
Fachkreise
Gait
lyra
Produkte
Stationäre Rehabilitation
THERAPY Magazin
Wissenschaft

Jakob Tiebel
Inhaber, N+ Digital Health Agency
Jakob Tiebel Studium in angewandter
Psychologie mit Schwerpunkt
Gesundheitswirtschaft. Klinische
Expertise durch frühere
therapeutische Tätigkeit in der
Neurorehabilitation. Forscht und
publiziert zum Theorie-Praxis-
Transfer in der Neurorehabilitation
und ist Inhaber von Native.
Health, einer Agentur für digitales
Gesundheitsmarketing.
References:
- Mehrholz J, Pohl M, Kugler J, Elsner B. (2018). The Improvement of Walking Ability Following Stroke. Dtsch Arztebl Int. 2018 Sep 28;115(39):639-645. doi: 10.3238/arztebl.2018.0639. PubMed PMID: 30375325; PubMed Central PMCID: PMC6224539
Verwandte Inhalte
Meet our specialists.
Are you interested in our solutions? tzkjtrzktzkmrz Schedule a meeting with a Consultant to talk through your strategy and understand how TEHRA-Trainer can help you to advance rehabilitation.