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THERAPY-Magazin
Musikfeedback verbessert körperliche Ausdauer bei älteren Menschen

Eine neue Studie zeigt, dass aktives Musizieren während des Trainings die Ausdauer bei älteren Menschen steigert, ohne dass die wahrgenommene Anstrengung steigt. Ein vielversprechender Ansatz für Seniorensport und Bewegungstherapie.

Author
Prof. Thomas Fritz
Wissenschaftler am Max-Planck-Institut
Musik hebt nicht nur die Stimmung und kann Gefühle regulieren. Sie beeinflusst auch die körperliche Leistungsfähigkeit des Menschen.
Studien zur Wirkung von Musikfeedback belegen, dass aktives Musizieren in Verbindung mit körperlicher Betätigung für verschiedene Altersgruppen positive Effekte hervorrufen kann. Forscher haben nun herausgefunden, dass ältere Menschen bei gleichem Anstrengungsempfinden sogar länger trainieren können, wenn ihre körperliche Bewegung durch aktives Musizieren unterstützt wird. Ein Effekt, der für den Mobilitätserhalt in unserer alternden Gesellschaft zukünftig von großem Nutzen sein könnte.

Aktives Musizieren in Verbindung mit körperlicher Betätigung hat bei Menschen verschiedener Altersgruppen mehrere positive Wirkungen. Dazu gehören eine verbesserte Stimmung, eine höhere Muskeleffektivität, eine niedrigere Schmerzgrenze und eine geringere empfundene Anstrengung. In einer neuen Studie untersuchte eine Forschergrup­pe um Kathrin Rehfeld vom Institute for Sport Science der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg und Professor Thomas Fritz vom Department of Neurology am Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences in Leipzig die Anwendbarkeit eines musikalischen Feedbacksystems in Kombination mit Kraftausdauerübungen bei älteren Erwachsenen.
Die Forscher rekrutierten für die Untersuchung sechzehn gesunde, körperlich inaktive ältere Erwachsene (5 Männer, 11 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren. Diese führten körperliche Übungen unter zwei Bedingungen durch: Ein konventionelles Training bei passivem Musikhören und ein interventionelles Training, bei dem die Probanden durch ihre Trainingsbewegungen Musikklänge erzeugen konnten. Entsprechend der Hypothese, dass die Kraftausdauer während des Trainings mit musikalischem Feedback gesteigert wird, wurden Parameter in Bezug auf die Kraftausdauer untersucht. Darunter die Trainingsdauer, die Anzahl der Wiederholungen, die wahrgenommene Anstrengung (RPE) und der mentale Zustand der Teilnehmer (Multidimensional Mood State Questionnaire; MDMQ).

Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin Frontiers in Sports and Active Living. Die Teilnehmer der Interventionsgruppe trainierten durch das aktive Musizieren bei den Bewegungen signifikant länger (Mdn = 248,75 s) als beim konventionellen Training (Mdn = 182,73 s), (Z = 3,408, p = 0,001). Die wahrgenommene Anstrengung (RPE) unterschied sich jedoch nicht zwischen den Gruppen (Mdn = 14,50; Z = -0,905; p = 0,366). Es ist daher anzunehmen, dass die Teilnehmer bei gleichem Anstrengungsempfinden länger trainieren konnten. Das Training mit Musikfeedback förderte zudem ein höheres Maß an isometrischen Kontraktionen (Muskel aktiv in fester Länge gehalten) und ein weniger stereotypes Kontraktionsmuster. Die Forscher vermuten, dass sich durch das weni­ger stereotype Kontraktionsmuster während des Musikfeedback-Trainings die Ausdauer der Teilnehmer verbessert hat, da die Probanden ihre Energiereserven während des Trainings besser einteilen konnten (Pacing).

Aufgrund der positiven Effekte auf das Aktivitätsniveau älterer Menschen, könnte Musikfeedback zukünftig eine wichtige Rolle im Bereich des Seniorensports und der Bewegungstherapie bei älteren Menschen spielen.
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Wissenschaft
Wohnen im Alter & Langzeitpflege
Author
Prof. Thomas Fritz
Wissenschaftler am Max-Planck-Institut
Prof. Thomas Fritz ist Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und ein führender Experte in der Erforschung von Musik und ihren Auswirkungen auf das menschliche Gehirn. Als Gründer des innovativen Konzepts „Jymmin“, einer Kombination aus musikalischer Improvisation und körperlichem Training, hat er gezeigt, wie Musik nicht nur die sportliche Leistung steigern, sondern auch das emotionale Wohlbefinden verbessern kann. Seine Arbeit verbindet interdisziplinäre Ansätze aus Neurowissenschaft, Psychologie und Musikforschung und hat internationale Anerkennung gefunden.
Author
Jakob Tiebel
Inhaber, N+ Digital Health Agency
Jakob Tiebel Studium in angewandter Psychologie mit Schwerpunkt Gesundheitswirtschaft. Klinische Expertise durch frühere therapeutische Tätigkeit in der Neurorehabilitation. Forscht und publiziert zum Theorie-Praxis- Transfer in der Neurorehabilitation und ist Inhaber von Native. Health, einer Agentur für digitales Gesundheitsmarketing.
References:

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