
THERAPY-Magazin
Spielend wieder auf die Beine kommen
Innovative Stehtrainer und spielerische Ansätze helfen Schlaganfallpatienten wie Herrn Weber, Gleichgewicht und Mobilität wiederzuerlangen. Erfahren Sie, wie moderne Technologien gezieltes Balance-Training unterstützen und den Alltag sicherer machen.

Jakob Tiebel
Inhaber, N+ Digital Health Agency
Ein effektives Balance-Training in der Rehabilitation ist von großer Bedeutung für die Wiedererlangung maximaler Selbständigkeit und Mobilität im Alltag (vgl. THERAPY Ausg. 1, 2017). Durch moderne Software-Technologie können Behandlungspfade von der Klinik bis in das häusliche Umfeld strukturiert werden. Patienten lernen dabei tatsächlich, „spielend“ wieder auf die Beine zu kommen.
Die letzten Sekunden laufen. Der Pirat auf dem Bildschirm flitzt in Windeseile über die Insel, um noch die letzten fehlenden Münzen zurück in die Schatztruhe zu legen. Denn dafür gibt es Punkte. Herr Weber ist hoch konzentriert und verlagert mit letzter Kraft das Körpergewicht noch einmal nach vorn.
Ein mobiler Halterahmen unterstützt seine Bewegung und verhindert den Verlust des Gleichgewichtes. Über Sensoren werden die Bewegungsdaten direkt an einen Computer übertragen. Sie ermöglichen es, den Piraten auf dem Bildschirm durch Gewichtsverlagerung intuitiv zu steuern. Ein Balanceakt. Das Gleichgewicht im Stand zu halten, ist für den Mittsechziger eine große Herausforderung. Vor drei Monaten hatte er einen Schlaganfall und nur langsam gewinnt er wieder die Kontrolle über seine rechte Körperhälfte.
Mehrmals in der Woche kommt er in die Physiotherapie, um das Stehen aktiv zu üben, damit sich die Gleichgewichtsfunktionen wieder verbessern. Ohne die Hilfe des dynamischen Stehtrainers wäre das undenkbar, sagt er selbst. Das Übungsgerät gibt ihm die nötige Sicherheit, um angstfrei auch einmal bis an die Grenze zur Instabilität zu gehen.
Je schneller und je präziser er die Bewegungsaufträge ausführt, umso größer sind die Chancen auf einen Erfolg. Das gilt nicht nur für das Spiel, sondern auch für das Wiedererlernen von Bewegungen, erklärt seine Physiotherapeutin, Frau Zierau. Wie im Sport muss auch die Therapie nach einem Schlaganfall an der individuellen Leistungsgrenze orientiert sein. Nur dann werden die für eine Verbesserung nötigen Reize im Körper gesetzt.
Gefolgt wird den Prinzipien motorischen Lernens. Mit diesem Vorgehen soll nicht nur die beanspruchte Muskulatur trainiert werden, sondern vor allem das Gehirn. Durch die richtige Trainingsintensität und ein vielfaches Wiederholen der Bewegungsabläufe entstehen neue Nervenverbindungen, die für die Bewegungssteuerung fortan zuständig sind.
Längst ist das Sprichwort überholt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr! Erkenntnisse über die Reorganisationsfähigkeit des Nervensystems haben in den letzten Jahren zu einem Umdenken in der Therapie geführt. Das nahe Üben an Alltagsfunktionen rückt mehr und mehr in den Vordergrund. Stehen wird durch Stehen geübt und Gehen durch Gehen. Das ist besonders effektiv, erklärt Frau Zierau und spricht damit in den Worten eines Pionieres der Neurowissenschaft, Prof. Stefan Hesse, einem „innovativen klinischen Querdenker“, der die moderne Neurorehabilitation über die letzten Jahrzehnte entscheidend geprägt hat.
Therapeuten sind hier mutiger geworden. Noch vor einigen Jahren herrschte Uneinigkeit darüber, wie früh Patienten nach einem Schlaganfall auf dem Bett mobilisiert werden können. Aktuelle Studien zeigen sehr deutlich: So früh wie möglich. Deshalb werden heute schon auf den Akutstationen im Krankenhaus die ersten Steh- und Gehversuche gemacht.
Doch auch Jahre nach einem Schlaganfall können durch die Plastizität des Nervensystems noch Verbesserungen erzielt werden. Intensives Üben ist jedoch eine wesentliche Voraussetzung dafür.
Ein mobiler Halterahmen unterstützt seine Bewegung und verhindert den Verlust des Gleichgewichtes. Über Sensoren werden die Bewegungsdaten direkt an einen Computer übertragen. Sie ermöglichen es, den Piraten auf dem Bildschirm durch Gewichtsverlagerung intuitiv zu steuern. Ein Balanceakt. Das Gleichgewicht im Stand zu halten, ist für den Mittsechziger eine große Herausforderung. Vor drei Monaten hatte er einen Schlaganfall und nur langsam gewinnt er wieder die Kontrolle über seine rechte Körperhälfte.
Mehrmals in der Woche kommt er in die Physiotherapie, um das Stehen aktiv zu üben, damit sich die Gleichgewichtsfunktionen wieder verbessern. Ohne die Hilfe des dynamischen Stehtrainers wäre das undenkbar, sagt er selbst. Das Übungsgerät gibt ihm die nötige Sicherheit, um angstfrei auch einmal bis an die Grenze zur Instabilität zu gehen.
Je schneller und je präziser er die Bewegungsaufträge ausführt, umso größer sind die Chancen auf einen Erfolg. Das gilt nicht nur für das Spiel, sondern auch für das Wiedererlernen von Bewegungen, erklärt seine Physiotherapeutin, Frau Zierau. Wie im Sport muss auch die Therapie nach einem Schlaganfall an der individuellen Leistungsgrenze orientiert sein. Nur dann werden die für eine Verbesserung nötigen Reize im Körper gesetzt.
Gefolgt wird den Prinzipien motorischen Lernens. Mit diesem Vorgehen soll nicht nur die beanspruchte Muskulatur trainiert werden, sondern vor allem das Gehirn. Durch die richtige Trainingsintensität und ein vielfaches Wiederholen der Bewegungsabläufe entstehen neue Nervenverbindungen, die für die Bewegungssteuerung fortan zuständig sind.
Längst ist das Sprichwort überholt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr! Erkenntnisse über die Reorganisationsfähigkeit des Nervensystems haben in den letzten Jahren zu einem Umdenken in der Therapie geführt. Das nahe Üben an Alltagsfunktionen rückt mehr und mehr in den Vordergrund. Stehen wird durch Stehen geübt und Gehen durch Gehen. Das ist besonders effektiv, erklärt Frau Zierau und spricht damit in den Worten eines Pionieres der Neurowissenschaft, Prof. Stefan Hesse, einem „innovativen klinischen Querdenker“, der die moderne Neurorehabilitation über die letzten Jahrzehnte entscheidend geprägt hat.
Therapeuten sind hier mutiger geworden. Noch vor einigen Jahren herrschte Uneinigkeit darüber, wie früh Patienten nach einem Schlaganfall auf dem Bett mobilisiert werden können. Aktuelle Studien zeigen sehr deutlich: So früh wie möglich. Deshalb werden heute schon auf den Akutstationen im Krankenhaus die ersten Steh- und Gehversuche gemacht.
Doch auch Jahre nach einem Schlaganfall können durch die Plastizität des Nervensystems noch Verbesserungen erzielt werden. Intensives Üben ist jedoch eine wesentliche Voraussetzung dafür.
Die Abenteuer in bunten Spielewelten fördern das Bewegungsverhalten und sorgen dafür, dass die Aufmerksamkeit nicht auf die Funktion gerichtet wird.
Deshalb soll Herr Weber einen dynamischen Stehtrainer auch für zu Hause bekommen. Er wird die Klinik in naher Zukunft verlassen und muss das Training am besten ohne Unterbrechung fortsetzen.
Im Fall von Herrn Weber werden die Kosten für das Therapiegerät von der Krankenkasse übernommen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Häufig werden diese Hilfsmittel von Kostenträgern konsequent abgelehnt. Frau Zierau hat dafür nur wenig Verständnis. Die Patienten machen dann nach der Reha wieder enorme Rückschritte. Das weiß sie aus eigener Erfahrung, denn neben ihrer Tätigkeit in der Klinik arbeitet sie auch ambulant mit Schlaganfallpatienten in einer Praxis.
Im Anschluss an die stationäre Reha bekommen Patienten in der Regel nur noch ein bis zwei Mal in der Woche Physiotherapie. Gerade einmal 30 Minuten pro Einheit. Das ist einfach zu wenig. Deshalb spielt das Eigentraining eine so wichtige Rolle.
Herr Weber lernt jetzt schon genau, worauf er beim Training zu Hause achten muss, damit sich keine Fehler einschleichen. Sein Trainingsprogramm nimmt er auf einem USB-Stick mit nach Hause. Die Werte sind zu Beginn der Therapie festgelegt worden und müssen seitdem nur noch angepasst werden. Das macht er schon ganz selbständig. Zu Beginn der Therapie wählt er ein Trainingsprogramm am Computer aus und stellt den Schwierigkeitsgrad je nach Tagesform ein.
Die Ergebnisse werden automatisch gespeichert und können im Anschluss an die Therapie ausgewertet werden. Frau Zierau öffnet dazu die Ergebnisse aus dem ersten und dem letzten Training und macht einen Vorher-Nachher-Vergleich. Die graphische Auswertung lässt sofort erkennen, dass sich die Gewichtsübernahme auf die betroffene Seite bei Herrn Weber bereits deutlich verbessert hat.
Der Einsatz von Therapiegeräten ist aus der modernen Physiotherapie kaum mehr wegzudenken. Besonders durch die Unterstützung der Computertechnik haben sich in den letzten Jahren viele neue Möglichkeiten für die Therapie ergeben. Neben der exakten Bewegungsanalyse und Trainingssteuerung sind vor allem die spielerischen Elemente für die Patienten bedeutsam.
Die Abenteuer in bunten Spielewelten fördern das Bewegungsverhalten und sorgen dafür, dass die Aufmerksamkeit nicht auf die Funktion gerichtet wird, sondern die Aufgabe im Fokus steht. Als Pirat auf Schatzsuche zu gehen ist auch für die ältere Generation eine willkommene Abwechslung und viel motivierender als ein stures Verlagern des Körperschwerpunktes über der Unterstützungsfläche.
Wie wichtig die Fähigkeit der Balance für den Alltag bei Schlaganfallpatienten ist, das erklärt Martin Huber. Er ist Dozent im Bachelorstudiengang für Physiotherapie an der ZHAW Winterthur und Referent der Weiterbildung „Neurorehabilitation und -therapie“.
Als Spezialist spricht er im Zusammenhang mit der Gleichgewichtskontrolle bei Schlaganfallpatienten von den Funktionen der posturalen Kontrolle. Die Fähigkeit, den Körperschwerpunkt über der Unterstützungsfläche auszubalancieren, ist ein integraler Bestandteil vieler Alltagsaktivitäten, erklärt er.
Posturale Kontrolle ist ein wichtiger Faktor für die Teilhabe und aktive Lebensgestaltung. Aus dieser Sicht hängen posturale Kontrolle und Lebensqualität sehr eng miteinander zusammen. Das spürt auch Herr Weber. Anfangs hatte er viel Angst, sich den Herausforderungen des Alltags wieder zu stellen.
Durch das Balance-Training fühlt er sich wieder sicherer. Er kennt seine persönlichen Grenzen und hat gemerkt, dass er durch das aktive Üben selber etwas an seinem Zustand verändern kann.
Im Fall von Herrn Weber werden die Kosten für das Therapiegerät von der Krankenkasse übernommen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Häufig werden diese Hilfsmittel von Kostenträgern konsequent abgelehnt. Frau Zierau hat dafür nur wenig Verständnis. Die Patienten machen dann nach der Reha wieder enorme Rückschritte. Das weiß sie aus eigener Erfahrung, denn neben ihrer Tätigkeit in der Klinik arbeitet sie auch ambulant mit Schlaganfallpatienten in einer Praxis.
Im Anschluss an die stationäre Reha bekommen Patienten in der Regel nur noch ein bis zwei Mal in der Woche Physiotherapie. Gerade einmal 30 Minuten pro Einheit. Das ist einfach zu wenig. Deshalb spielt das Eigentraining eine so wichtige Rolle.
Herr Weber lernt jetzt schon genau, worauf er beim Training zu Hause achten muss, damit sich keine Fehler einschleichen. Sein Trainingsprogramm nimmt er auf einem USB-Stick mit nach Hause. Die Werte sind zu Beginn der Therapie festgelegt worden und müssen seitdem nur noch angepasst werden. Das macht er schon ganz selbständig. Zu Beginn der Therapie wählt er ein Trainingsprogramm am Computer aus und stellt den Schwierigkeitsgrad je nach Tagesform ein.
Die Ergebnisse werden automatisch gespeichert und können im Anschluss an die Therapie ausgewertet werden. Frau Zierau öffnet dazu die Ergebnisse aus dem ersten und dem letzten Training und macht einen Vorher-Nachher-Vergleich. Die graphische Auswertung lässt sofort erkennen, dass sich die Gewichtsübernahme auf die betroffene Seite bei Herrn Weber bereits deutlich verbessert hat.
Der Einsatz von Therapiegeräten ist aus der modernen Physiotherapie kaum mehr wegzudenken. Besonders durch die Unterstützung der Computertechnik haben sich in den letzten Jahren viele neue Möglichkeiten für die Therapie ergeben. Neben der exakten Bewegungsanalyse und Trainingssteuerung sind vor allem die spielerischen Elemente für die Patienten bedeutsam.
Die Abenteuer in bunten Spielewelten fördern das Bewegungsverhalten und sorgen dafür, dass die Aufmerksamkeit nicht auf die Funktion gerichtet wird, sondern die Aufgabe im Fokus steht. Als Pirat auf Schatzsuche zu gehen ist auch für die ältere Generation eine willkommene Abwechslung und viel motivierender als ein stures Verlagern des Körperschwerpunktes über der Unterstützungsfläche.
Wie wichtig die Fähigkeit der Balance für den Alltag bei Schlaganfallpatienten ist, das erklärt Martin Huber. Er ist Dozent im Bachelorstudiengang für Physiotherapie an der ZHAW Winterthur und Referent der Weiterbildung „Neurorehabilitation und -therapie“.
Als Spezialist spricht er im Zusammenhang mit der Gleichgewichtskontrolle bei Schlaganfallpatienten von den Funktionen der posturalen Kontrolle. Die Fähigkeit, den Körperschwerpunkt über der Unterstützungsfläche auszubalancieren, ist ein integraler Bestandteil vieler Alltagsaktivitäten, erklärt er.
Posturale Kontrolle ist ein wichtiger Faktor für die Teilhabe und aktive Lebensgestaltung. Aus dieser Sicht hängen posturale Kontrolle und Lebensqualität sehr eng miteinander zusammen. Das spürt auch Herr Weber. Anfangs hatte er viel Angst, sich den Herausforderungen des Alltags wieder zu stellen.
Durch das Balance-Training fühlt er sich wieder sicherer. Er kennt seine persönlichen Grenzen und hat gemerkt, dass er durch das aktive Üben selber etwas an seinem Zustand verändern kann.
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Jakob Tiebel
Inhaber, N+ Digital Health Agency
Jakob Tiebel Studium in angewandter
Psychologie mit Schwerpunkt
Gesundheitswirtschaft. Klinische
Expertise durch frühere
therapeutische Tätigkeit in der
Neurorehabilitation. Forscht und
publiziert zum Theorie-Praxis-
Transfer in der Neurorehabilitation
und ist Inhaber von Native.
Health, einer Agentur für digitales
Gesundheitsmarketing.
References:
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