Macht der Musik

Bedingt durch den demografischen Wandel nehmen altersbedingte Erkrankungen des Gehirns wie Demenz, Parkinson und Schlaganfall immer weiter zu. Um den Folgen solch schwerer Erkrankungen entgegenzuwirken, braucht es Bewegung. Gerät das Leben derart aus dem Takt, setzen Therapeuten zunehmend auf die Macht der Musik, um motorische Lernprozesse zu fördern. Das Medizintechnikunternehmen THERA-Trainer und das Max Planck Spin-off JYMMiN haben hierfür die App THERA-music entwickelt.
Eine regelmäßige Bewegungstherapie ist für Menschen mit neurologischen Erkrankungen essenziell, um Mobilität und Selbständigkeit wiederzuerlangen und zu fördern. Erkenntnisse der Neurowissenschaften belegen: Um die Regeneration und Neuausbildung von Nervenverbindungen im Gehirn zu fördern, muss ein Training möglichst intensiv sein und Bewegungen häufig wiederholt werden. Um das zu erreichen, setzen Therapeuten zunehmend auf die Macht der Musik.
„Rhythmen und Töne sind im menschlichen Gehirn neurobiologisch erstaunlich tief verankert“, erklärt der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Thomas Fritz vom Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften. Mit seiner Arbeitsgruppe hat er den Einfluss von Musik auf Bewegung und körperliches Anstrengungsempfinden intensiv erforscht und die Erkenntnisse in die Praxis transferiert. Das Leipziger Start-up JYMMiN, an dem Fritz beteiligt ist, verwandelt Bewegungen in Musik. Über empfindliche Sensoren an Sportgeräten (wie aus dem Fitnesscenter) kann das Training in harmonische Rhythmen und Melodien übersetzt werden.
13.07.2022
← zurück