
Eine klinische Studie untersucht die Wirksamkeit des apparativen Stehtrainings auf Gleichgewicht, Mobilität und Sturzrisiko bei Schlaganfallpatienten. Ergebnisse zeigen signifikante Verbesserungen in der Balance und Gehgeschwindigkeit.

Die Genesungsmuster nach einem Schlaganfall sind von Patient zu Patient sehr unterschiedlich [2]. Ein Drittel der Überlebenden leidet unter einer lebenslangen Behinderung, die neben körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen des Betroffenen auch eine große Last für das Gesundheitssystem darstellt [6]. Nach Schaechter leiden 50% bis 60% der Schlaganfallpatienten nach Ende der Standardrehabilitation weiterhin an motorischen Beeinträchtigungen. Etwa 50% von ihnen weisen dabei mindestens eine Einschränkung auf, so dass eine Teilabhängigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) resultiert [9].
Aufgrund der vielen verschiedenen Folgen eines Schlaganfalls sollten Rehabilitationsmaßnahmen multidisziplinär sein, um die körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen langfristig zu minimieren. Primäre Ziele der Rehabilitationsmaßnahmen in der Frühphase nach einem Schlaganfall sind Verbesserung der Mobilität und Minimierung des Sturzrisikos [11]. Die Erlangung von verlorenen motorischen Fähigkeiten ist das Ziel vieler Maßnahmen in der späteren Phase, welches zusätzlich zu dem altersbedingten Abbau dieser Fähigkeiten eine große Herausforderung darstellt. Die Verbesserung der Mobilität sowie die Minimierung des Sturzrisikos in der chronischen Phase (ab 6 Monaten nach dem Schlaganfall) sind grundlegend für den individuellen Genesungsprozess des Patienten.
Um die Teilnahme an Alltagsaktivitäten nach einem Schlaganfall zu gewährleisten, ist es wichtig bei älteren Patienten die Mobilität zu verbessern oder zumindest zu erhalten. Mehrere Studien zeigen, dass der Schlüssel hierfür in einer guten Gleichgewichtsfähigkeit sowie einer verminderten Sturzangst liegt [12,3,10]. Der medizinische Fortschritt erlaubt heutzutage den Einsatz von neuen Technologien und Geräten wie z.B. der virtuellen Realität. Viele Studien zeigen, dass Patienten in der chronischen Phase nach einem Schlaganfall von solchen Ansätzen profitieren können [1][7][4][5].
Zur wissenschaftlichen Etablierung neuer Therapieformen bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten in der chronischen Phase wurde das Projekt »Apparative Balance Training« mit Apoplex Betroffene (ABmAB)« gestartet. Dieses Projekt untersucht die Wirkung einer neuen Trainingsmethode, dem BALANCE-Trainer System, auf die Gleichgewichtsfähigkeit, die Mobilität und die sturzassoziierte Selbstwirksamkeit von zu Hause lebenden Schlaganfallpatienten sowie deren Durchführbarkeit. Speziell die Gleichgewichtsproblematik wird im Mittelpunkt der Untersuchung stehen. Dabei ist das Ziel für die Zukunft bessere Interventionen für ältere Personen nach einem Schlaganfall heraus zu arbeiten, um so den Kenntnisstand bezüglich therapeutischer Maßnahmen zu erweitern.




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- Hellstrom, K., Lindmark, B., Wahlberg, B., & Fugl-Meyer, A. R. (2003). Self-efficacy in relation to impairments and activities of daily living disability in elderly patients with stroke: a prospective investigation. Journal of rehabilitation medicine : official journal of the UEMS European Board of Physical and Rehabilitation Medicine, 35(5), 202–207.
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