Therapie & Praxis
Auf Prävention setzen und dabei Geld verdienen?
Ein Seniorenheim in Brunnadern hat sich zum Ziel gesetzt, den Bewohnenden mehr Lebensqualität zu bieten und mit Prävention eine neue Einnahmequelle zu erschließen. Lesen Sie im Interview mit Roman Strübi, Geschäftsführer des Seniorenheims Liebenau Neckertal, wie das Zentrum Pflegetrainings erfolgreich in die Praxis umsetzt.
Das Seniorenheim Liebenau Neckertal in Brunnadern hat im Jahr 2021 vier von fünf Wohngruppen des Heims mit Trainingsgeräten von Dividat im Wert von CHF 90’000 ausgerüstet. Die Bewohnenden profitieren von mehr Unabhängigkeit sowie Lebensqualität und das Heim konnte die Geräte innerhalb kürzester Zeit amortisieren. Die stationäre Langzeitpflege zeigt mit dieser Innovation beispielhaft, wie ein Wechsel von der Pflege zur Prävention erreicht werden kann. Ebenso, dass dies auch betriebswirtschaftlich funktioniert und über längere Zeit sogar Mehreinnahmen generiert werden können. Heimleiter Roman Strübi und Pflegedienstleiter Miro Zuparic sind begeistert:
„Es war uns von Anfang an wichtig, nebst dem sehr positiven Effekt für den Bewohnenden (Zunahme und Verbesserung von Kraft, Koordination, Gleichgewicht, Kognition, Konzentration, Ausdauer, positives Körperbewusstsein), die Geräte zu amortisieren und die Attraktivität des Heimes zu fördern. Aufgrund jährlicher Messungen und Auswertungen von Qualitätsindikatoren setzten wir uns zum Ziel, Stürze zu reduzieren und die selbstständige Mobilität zu fördern. Beides hat sich innerhalb eines Jahres deutlich verbessert.“
Herr Strübi, wir von Dividat setzen uns seit längerer Zeit dafür ein, dass der Prävention mehr Relevanz zugeordnet wird. Bisher war es aber oftmals nicht möglich, ein Konzept so umzusetzen, dass es sich wirtschaftlich abrechnen lässt. Können Sie uns erklären, wie Sie dies geschafft haben?
Roman Strübi: Es war für uns am Anfang auch keine einfache Aufgabe und wir mussten sehr strukturiert vorgehen. Der Wille der Mitarbeitenden, in der Pandemie den Bewohnenden etwas Spezielles zu bieten, sowie der Standort der Trainingsgeräte, welche inmitten des Geschehens stehen, waren wichtige Punkte für den Erfolg. Es ist ein Sehen und Gesehen werden für die Leute, und mittlerweile gehört das Training zu einem festen Bestandteil der Tagesstruktur. So haben wir es geschafft, dass etwa 50% aller Bewohnenden die Dividat Trainingsgeräte nutzen, und zwar 6 mal pro Woche, teilweise sogar zweimal täglich.
Wie kann man das Training über RAI/BESA dokumentieren?
Roman Strübi: Der Dividat Senso und die Trainingsgeräte bieten sich an, sie als Pflegetrainings zu nutzen. Im RAI-NH-Handbuch Version 2.0 unter 3. Pflegetraining, Seite 169, Anhang A MDS 01_2016, Erstbeurteilung Seite 13, sind die Möglichkeiten erklärt, das Training über RAI zu dokumentieren und abzurechnen. Zwei Pflegetrainings pro Tag (Kontinenz, Toiletten, Mobilität, Trainingsgeräte, etc.), mindestens 6 Tage pro Woche, ergeben eine Stufenerhöhung von 1 – 2 pro Bewohner. Für eine Refinanzierung reicht mindestens 1x Dividat und z.B. 1x Toilettentraining pro Tag. Dies ist genial und alles in allem ist es somit eine sehr lohnende Investition!
Wie sieht die Dokumentation aus und was waren die Rückmeldungen der Krankenkassen / Gemeinden?
Roman Strübi: Ziele und Maßnahmen in der Pflegeplanung müssen nachvollziehbar sein. Krankenversicherer haben nach dieser Überprüfung die Stufenanstiege akzeptiert. Es ist auch für das Heim schön zu sehen, dass es einfacher wird, die Bewohnenden zu pflegen, wenn sie generell mehr Bewegung haben. Zweimal im Jahr gibt es eine Einstufung aller Bewohnenden und der Arzt / die Ärztin verordnet die Pflegetrainings. Auch nutzen unsere externen Physiotherapeuten mit einer ärztlichen Verordnung die Geräte zusammen mit den Bewohnenden.
Wer führt das Training durch?
Roman Strübi: Die Planung der Benutzung unserer Trainingsgeräte wird intern mit den Kinaestheics-Verantwortlichen besprochen. Das Training wird von Pflegepersonen begleitet. Dies ist aber bei uns auch kein Problem, weil die Geräte voll im Alltag integriert sind, sprich, 2 – 3 Meter Weg für die Pflegepersonen. Ein zentraler Standort ist essentiell für ein gelingendes Konzept und die Ansprechpersonen müssen definiert werden. Tendenziell wird mehr am Morgen trainiert, so dass die Bewohnenden an verschiedenen über den Tag verteilten Aktivitäten teilnehmen können. Auf einer Wohngruppe stehen drei verschiedene Geräte von Dividat (THERA-Trainer, StepOne, Dividat Senso), die anderen drei Wohngruppen haben je einen THERA-Trainer und einen Dividat Senso, bei allen Wohngruppen immer inkl. Bildschirm (Dividat Mile). Dass die Geräte so gut genutzt werden, ist ein schöner Anblick.
Dividat ist ein Spinoff-Unternehmen der ETH
Das Team kombiniert Expertise aus den Bereichen der Bewegungswissenschaften, Neurowissenschaften, Neuropsychologie und Informatik,
um qualitativ hochstehende Trainings- und Therapiekonzepte zu bieten.
Ergänzt wird dieses Wissen durch die stetige Zusammenarbeit mit international führenden Forschungseinrichtungen.
Dividat AG
Neuhofstrasse 14 | 8834 Schindellegi | CH
Tel: +41 44 586 88 34 | www.dividat.ch | info@dividat.ch
Roman Strübi
Geschäftsführer des
Seniorenheims Liebenau Neckertal
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