
Friedrich Huber lernte nach einer Fehldiagnose und schwerer Erkrankung im Passauer Wolf Reha-Zentrum mit dem innovativen Endeffektor-Gangtrainer lyra das Gehen und Sprechen neu – unterstützt von seiner engagierten Frau.

Mit Blaulicht brachte man ihn damals ins Krankenhaus nahe seines Wohnorts. Immer an seiner Seite: seine Frau Hanni Huber. Dieser Satz wird im Laufe dieses Artikels noch öfter zu lesen sein. Schließlich war es die Energie und die Unerschrockenheit von Friedrich Hubers Ehefrau, die ihm sozusagen das Leben rettete. Zumindest die Art von Leben, die ihm lebenswert erscheint.
Friedrich Huber: „Ich war 40 Jahre lang Bezirksleiter in der Versicherungsbranche, daher war ich privat versichert. So hatte ich Anspruch auf Behandlung beim Chefarzt. ‚Der wird schon Recht haben‘, dachte ich, als mir diagnostiziert wurde, ich hätte einen Bandscheibenvorfall.“ Zwei Wochen lang lag Friedrich Huber im Krankenhaus, sein Zustand wurde und wurde nicht besser. „Wie festbetoniert lag ich im Bett, ich konnte nichts tun, nicht auf die Toilette gehen, nichts. Eines Tages legte das Schicksal noch einen Gang zu, auf meinem rasanten Weg in die gesundheitliche Verschlechterung: Ich bekam Horrorvisionen.“ Friedrich Huber hatte plötzlich das Gefühl, dass die Decke auf ihn zukomme. Er sah vier Männer mit Hüten in der Ecke des Zimmers, die bedrohlich schweigend an einem Tisch saßen. „Es war fürchterlich“, erinnert sich Herr Huber. „Ich konnte mich ja sowieso nicht umdrehen und kaum sprechen. Mal habe ich gefroren, mal geschwitzt, und ich wollte nicht unzählige Male nach der Nachtschwester klingeln. Dann noch diese Visionen.“ Und wieder stand an seiner Seite: seine Frau Hanni. Als es Friedrich Huber weiterhin schlechter ging, ließ sich Hanni Huber ein Bett ins Krankenzimmer stellen und half dem unbeweglichen Ehemann bei den nächtlichen Angst- oder Schmerzattacken. Als sie zu ihm ins Krankenhaus zog, ging es ihm psychisch besser.


Friedrich Huber: „Hanni hat beim Arzt einfach keine Ruhe gegeben. Auch meine Tochter nicht. Beide wollten es ganz genau wissen, wieso man bei einem Bandscheibenvorfall Wahnvorstellungen haben soll. Hanni diskutierte mit dem Chefarzt wieder und wieder, dass er mich doch noch einmal genauer durchchecken möge.“ Hanni Huber erinnert sich: „Damals fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Vielleicht ein Zeckenbiss? Wir wohnen in Oberbayern am Waldrand. Seit mein Mann die Parkinsonmedikamente nimmt, finden ihn die Zecken besonders attraktiv. Es vergeht keine Woche, in der er nicht mit ein paar Zecken am Körper heimkam.“ Als sie dies den Ärzten erzählte, wurde er endlich dahingehend untersucht.
Die Diagnosen: Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), zwei Erkrankungen, die durch Zecken übertragen werden. „FSME verursachte die Wahnvorstellungen. Und Friedrich litt an dieser Viruserkrankung trotz der FSME-Impfung.“ Sofort wurde die Therapie umgestellt und nach zwei Wochen ging es Friedrich Huber langsam besser.
„Gegen die Borreliose bekommt man Antibiotika. Ich hatte eine Entzündung höchsten Grades. Mit der FSME aber muss der Körper selbstständig fertig werden. Und ich wurde damit fertig“, erinnert sich Friedrich Huber. „Vielleicht hatten mich die lange Bettlägerigkeit und die Unselbstständigkeit empfindlich gemacht, aber ich hatte extreme Angst davor, mit 74 Jahren auf dem Abstellgleis zu landen“, erzählt er. „Der nächste Plan der Ärzte lautete, dass ich in die geriatrische Abteilung des Krankenhauses verlegt werden soll. Ich hatte vielleicht falsche Vorstellungen davon und bekam Angst, dass ich für ewig ans Bett gefesselt bleiben würde.“ Auch hier wieder an seiner Seite: seine Frau Hanni.
„Ich wollte unbedingt, dass mein Mann in eine Rehaklinik kommt. Drei Tage lang habe ich im Krankenhaus genervt, weil man schon die Papiere zur Überstellung in die geriatrische Abteilung ausgefüllt hatte. Ich wollte, dass Friedrich in den Passauer Wolf kommt, von dem ich schon so viel Gutes gehört hatte. Zwei Monate zuvor ist mein Mann noch in unserem Garten herumgehüpft und hat mit mir unseren 50. Hochzeitstag gefeiert. Dieser Mann war ein klassischer Fall für eine Rehamaßnahme.“ Schließlich änderte der einweisende Arzt damals die Papiere ab: Einweisung ins Passauer Wolf Reha-Zentrum in Bad Gögging. Das war im Oktober 2018. „Von nun an ging es bergauf.“

Hanni Huber: „Von der ersten Sekunde an waren alle Mitarbeiter herzlich und freundlich, vom Chefarzt bis zur Putzfrau. Das ist einfach wundervoll. Als ich dort anfragte, ob ich mit einziehen kann, war Dr. Wächter, Chefarzt der Neurologie, gleich begeistert. Sie hätten bessere Heilungserfolge, wenn Rehapatienten Angehörige dabeihätten, meinte er. Das hat uns glücklich gemacht.“ Gleich zu Anfang wurde Herr Huber mit einem Hebegerät aus dem Bett geholt, angezogen und anfangs erst einmal in den Rollstuhl gesetzt, damit er wieder an der Welt teilhaben kann.
Außerdem war Friedrich Huber der erste Patient, der mit dem neu angeschafften Endeffektor-Gangtrainer lyra therapiert werden konnte. Ein hochmodernes Gerät, das die natürlichen Schrittbewegungen nachahmt und mit dessen Hilfe Patienten wieder gehen lernen können. Elf Wochen lang befand sich Herr Huber beim Passauer Wolf. Er lernte bei seiner Sprachtherapeutin Frau Schatz wieder deutlich sprechen, besuchte die psychotherapeutischen Angebote und die Sporttherapie. Und er traf Herrn el Fahem-Krummradt und Frau Eder, die an der lyra mit den Patienten arbeiten. Friedrich Huber: „Anfangs lief ich mit dem Rollator. Jeden Tag konnte ich einen Schritt mehr ohne Hilfe gehen. Inzwischen gehe ich wieder selbstständig. Langsam, aber verlässlich. Als Nächstes ist das Treppengehen dran. Auch das will ich wieder allein schaffen. Beim nächsten Mal im Passauer Wolf.“

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