
THERAPY Magazin
Motorisch-kognitives Training im Therapiealltag
Erfahren Sie, wie innovatives motorisch-kognitives Training mit Exergames und interaktiven Geräten wie dem THERA-Trainer senso die Sturzprävention im Therapiealltag revolutioniert – evidenzbasiert, motivierend und alltagsnah.

Miriam Keifert
Produktmanagerin Clinical & Scientific, THERA-Trainer
Sturzprävention durch den Einsatz innovativer Therapiegeräte
Ein präzises Zusammenspiel der Motorik, Sensorik und Kognition ist für Aktivitäten des alltäglichen Lebens erforderlich und sollte für eine zielgerichtete Sturzprävention berücksichtigt werden. Besonders durch gekoppeltes, interaktives Training können Effekte erzielt werden. Durch den Einsatz innovativer Therapiegeräte kann dies evidenzbasiert und effektiv im Praxisalltag umgesetzt werden.
Die Sturzprävention ist unter anderem aufgrund der alternden Gesellschaft und der Vielzahl an Stürzen mit teils schwerwiegenden Folgen, hohen Gesundheitskosten und knappen Ressourcen in der Gesundheitsversorgung ein wichtiger Aspekt der Physiotherapie. Die Bedeutung der Sturzprävention wird zunehmend erkannt und setzt zum Beispiel an den Umgebungsbedingungen, Verhaltensweisen oder individuellen Trainingsprogrammen an. Laut den „World guidelines for falls prevention and management for older adults“ sollten Trainingsprogramme die Alltagsnähe berücksichtigen und somit funktionelle Übungen (zum Beispiel Stepping) sowie Dual-Task Aufgaben beinhalten (1). Ein weiterer Bestandteil des individuellen, herausfordernden und progressiven Übungsprogramms sollte Gleichgewichts- und Krafttraining sein (1).
Die Sturzprävention ist unter anderem aufgrund der alternden Gesellschaft und der Vielzahl an Stürzen mit teils schwerwiegenden Folgen, hohen Gesundheitskosten und knappen Ressourcen in der Gesundheitsversorgung ein wichtiger Aspekt der Physiotherapie. Die Bedeutung der Sturzprävention wird zunehmend erkannt und setzt zum Beispiel an den Umgebungsbedingungen, Verhaltensweisen oder individuellen Trainingsprogrammen an. Laut den „World guidelines for falls prevention and management for older adults“ sollten Trainingsprogramme die Alltagsnähe berücksichtigen und somit funktionelle Übungen (zum Beispiel Stepping) sowie Dual-Task Aufgaben beinhalten (1). Ein weiterer Bestandteil des individuellen, herausfordernden und progressiven Übungsprogramms sollte Gleichgewichts- und Krafttraining sein (1).
Die Verknüpfung von Bewegungs- und Denkaufgaben ist einem reinen körperlichen Training weit überlegen.

Motorisch-kognitive Interaktion
Als Hauptursachen für ein erhöhtes Sturzrisiko gelten auf körperlicher Ebene der Verlust von Muskelmasse (Sarkopenie) und der Verlust von Muskelkraft (Dynapenie). Interessanterweise schreitet die Dynapenie schneller voran als die Sarkopenie. Dies verdeutlicht, dass einer der wichtigsten Sturzrisikofaktoren, die muskuläre Schwäche, auf Defizite nicht nur des motorischen Systems, sondern auch des Nervensystems zurückzuführen sind (2). Davon lässt sich ableiten, dass der Fokus in der Trainingstherapie nicht nur auf motorischen Funktionen liegen, sondern auch die kognitive Komponente berücksichtigt werden sollte. Ein präzises Zusammenspiel der Motorik, Sensorik und des zentralen Nervensystems ist für alle Aktivitäten des alltäglichen Lebens erforderlich. Mirelman et al. (3) stellten in ihrer prospektiven Studie mit in Senioreneinrichtungen lebenden Personen fest, dass das Risiko zukünftiger Stürze durch die Leistungen in den exekutiven Funktionen und Aufmerksamkeitstests vorhergesagt werden konnte. Somit empfehlen sie das Training der exekutiven Funktionen um das Sturzrisiko zu reduzieren (3). Zentral dabei ist das Training der Interaktion zwischen dem Körper (motorisches und sensorisches System) und dem Gehirn (4). Gerade in sognannten Dual-Task Paradigmen wird ersichtlich, dass das Gehen auch kognitive Ressourcen benötigt. Fordert man eine Person zusätzlich zum Gehen dazu auf, eine kognitive Aufgabe wie beispielsweise Rechnen auszuführen, verändert sich das Gangbild. Die zusätzliche Aufgabe erfordert Ressourcen, welche nicht mehr für die Steuerung des Gehens zur Verfügung stehen (5).
Als Hauptursachen für ein erhöhtes Sturzrisiko gelten auf körperlicher Ebene der Verlust von Muskelmasse (Sarkopenie) und der Verlust von Muskelkraft (Dynapenie). Interessanterweise schreitet die Dynapenie schneller voran als die Sarkopenie. Dies verdeutlicht, dass einer der wichtigsten Sturzrisikofaktoren, die muskuläre Schwäche, auf Defizite nicht nur des motorischen Systems, sondern auch des Nervensystems zurückzuführen sind (2). Davon lässt sich ableiten, dass der Fokus in der Trainingstherapie nicht nur auf motorischen Funktionen liegen, sondern auch die kognitive Komponente berücksichtigt werden sollte. Ein präzises Zusammenspiel der Motorik, Sensorik und des zentralen Nervensystems ist für alle Aktivitäten des alltäglichen Lebens erforderlich. Mirelman et al. (3) stellten in ihrer prospektiven Studie mit in Senioreneinrichtungen lebenden Personen fest, dass das Risiko zukünftiger Stürze durch die Leistungen in den exekutiven Funktionen und Aufmerksamkeitstests vorhergesagt werden konnte. Somit empfehlen sie das Training der exekutiven Funktionen um das Sturzrisiko zu reduzieren (3). Zentral dabei ist das Training der Interaktion zwischen dem Körper (motorisches und sensorisches System) und dem Gehirn (4). Gerade in sognannten Dual-Task Paradigmen wird ersichtlich, dass das Gehen auch kognitive Ressourcen benötigt. Fordert man eine Person zusätzlich zum Gehen dazu auf, eine kognitive Aufgabe wie beispielsweise Rechnen auszuführen, verändert sich das Gangbild. Die zusätzliche Aufgabe erfordert Ressourcen, welche nicht mehr für die Steuerung des Gehens zur Verfügung stehen (5).
Motorisch-kognitives Training: vieles ist möglich, was klappt gut?
Motorisch-kognitives Training kann sequenziell oder simultan durchgeführt werden. Ein Beispiel für sequenzielles Training ist das Laufen auf dem Laufband und das anschließende kognitive Training, wie es aktuell noch häufig durchgeführt wird. Simultanes Training kann ungekoppelt stattfinden, zum Beispiel laufen und zeitgleich kognitive Aufgaben lösen. Gekoppeltes, interaktives Training wie Tanzen oder Exergames sollen zu besseren Trainingseffekten führen und das interaktive Training ist auch am ähnlichsten zu Alltagsaufgaben, da sich hier meistens nicht die Denk- von der Bewegungsaufgabe lösen lässt. Die Vorteile liegen darin, dass es nicht zu einer Priorisierung von Aufgaben kommt. Durch die Nähe zu Alltagsaufgaben erfahren die Trainierenden eine höhere wahrgenommene Sinnhaftigkeit, welche sich auch in der Trainingstreue widerspiegelt. Zudem sind Exergames meist zeitsparender und werden durch den spielerischen Charakter als motivierend empfunden (4).
Motorisch-kognitives Training kann sequenziell oder simultan durchgeführt werden. Ein Beispiel für sequenzielles Training ist das Laufen auf dem Laufband und das anschließende kognitive Training, wie es aktuell noch häufig durchgeführt wird. Simultanes Training kann ungekoppelt stattfinden, zum Beispiel laufen und zeitgleich kognitive Aufgaben lösen. Gekoppeltes, interaktives Training wie Tanzen oder Exergames sollen zu besseren Trainingseffekten führen und das interaktive Training ist auch am ähnlichsten zu Alltagsaufgaben, da sich hier meistens nicht die Denk- von der Bewegungsaufgabe lösen lässt. Die Vorteile liegen darin, dass es nicht zu einer Priorisierung von Aufgaben kommt. Durch die Nähe zu Alltagsaufgaben erfahren die Trainierenden eine höhere wahrgenommene Sinnhaftigkeit, welche sich auch in der Trainingstreue widerspiegelt. Zudem sind Exergames meist zeitsparender und werden durch den spielerischen Charakter als motivierend empfunden (4).
Ein motorisch-kognitives Training wird in vielen Bereichen, über die Neurologie, Orthopädie, Geriatrie oder auch bei Kindern eingesetzt.
Schritt-Reaktion spielend verbessern
Ein Beispiel für einen innovativen Ansatz im motorisch-kognitiven Training ist der THERA-Trainer senso, welcher von der Schweizer Firma Dividat als Dividat senso entwickelt und in zahlreichen Studien eingesetzt wurde. Das Gerät erfasst durch Drucksensoren in den Bodenplatten die Schrittbewegungen und Gewichtsverlagerungen der Trainierenden. Gleichzeitig werden über einen Bildschirm die Spiele zum Training spezifischer kognitiver Funktionen angezeigt, welche sich über die Reaktionen der Bodenplatten anpassen und steuern lassen (siehe Abbildung 1). Therapeutisches Personal kann zum Beispiel an einem Tablet die Trainingspläne mit verschiedenen Schwerpunkten individuell für Betroffene erstellen oder den Trainingsverlauf einsehen. Der senso ist nicht nur ein Trainings-, sondern auch ein Testgerät womit Assessments durchgeführt werden können (siehe Abbildung 2).
Um jederzeit den passenden Trainingsreiz zu gewährleisten, passt ein Progressionsalgorithmus in Echtzeit die Schwierigkeit an. Das Verhindern von Unter- und Überforderung sowie die Belohnung von Lernerfolgen können in dem Zusammenhang als wesentliche Elemente für den Erhalt der Motivation und die Optimierung der Trainingserfolge angesehen werden.
Einen ebenfalls sehr motivierenden Ansatz bietet MindMotion® GO von Mindmaze. Durch einen Monitor kann der Patient in einer immersiven virtuellen Umgebung interaktiv und spielbasiert seine motorischen und kognitiven Fähigkeiten trainieren. Die Bewegungen des gesamten Körpers werden durch eine Kamera erfasst, womit das Training der oberen und unteren Extremitäten ermöglicht wird. Für ein langfristiges Training bietet sich der Einsatz im häuslichen Umfeld an, welches ergänzt durch das MindMotion® – Heimtherapieprogramm vom Therapiepersonal aus der Ferne überwacht und angepasst werden kann und somit einen Schritt in Richtung Telerehabilitation ermöglicht.
Um den Trainierenden ein intuitives, sicheres und selbstgesteuertes Training zu Hause zu ermöglichen, wurde von Neuroscience Research Australia das Trainingsspielsystem smart±step entwickelt (siehe Abbildung 3). Dieser Ansatz nutzt eine kabellose Schrittmatte und angepasste Versionen beliebter Videospiele, die auf einem Monitor, wie dem eigenen Fernseher, angezeigt werden, um das Gleichgewicht und die kognitiven Funktionen zu verbessern. In einer Studie trainierten die Teilnehmenden 120 Minuten wöchentlich über 12 Monate. Die Gruppe mit dem smart±step-Training konnte gegenüber der Kontrollgruppe, die ein kognitives Training im Sitzen durchführte, die Stürze um 26 Prozent reduzieren (6).
Ein Beispiel für einen innovativen Ansatz im motorisch-kognitiven Training ist der THERA-Trainer senso, welcher von der Schweizer Firma Dividat als Dividat senso entwickelt und in zahlreichen Studien eingesetzt wurde. Das Gerät erfasst durch Drucksensoren in den Bodenplatten die Schrittbewegungen und Gewichtsverlagerungen der Trainierenden. Gleichzeitig werden über einen Bildschirm die Spiele zum Training spezifischer kognitiver Funktionen angezeigt, welche sich über die Reaktionen der Bodenplatten anpassen und steuern lassen (siehe Abbildung 1). Therapeutisches Personal kann zum Beispiel an einem Tablet die Trainingspläne mit verschiedenen Schwerpunkten individuell für Betroffene erstellen oder den Trainingsverlauf einsehen. Der senso ist nicht nur ein Trainings-, sondern auch ein Testgerät womit Assessments durchgeführt werden können (siehe Abbildung 2).
Um jederzeit den passenden Trainingsreiz zu gewährleisten, passt ein Progressionsalgorithmus in Echtzeit die Schwierigkeit an. Das Verhindern von Unter- und Überforderung sowie die Belohnung von Lernerfolgen können in dem Zusammenhang als wesentliche Elemente für den Erhalt der Motivation und die Optimierung der Trainingserfolge angesehen werden.
Einen ebenfalls sehr motivierenden Ansatz bietet MindMotion® GO von Mindmaze. Durch einen Monitor kann der Patient in einer immersiven virtuellen Umgebung interaktiv und spielbasiert seine motorischen und kognitiven Fähigkeiten trainieren. Die Bewegungen des gesamten Körpers werden durch eine Kamera erfasst, womit das Training der oberen und unteren Extremitäten ermöglicht wird. Für ein langfristiges Training bietet sich der Einsatz im häuslichen Umfeld an, welches ergänzt durch das MindMotion® – Heimtherapieprogramm vom Therapiepersonal aus der Ferne überwacht und angepasst werden kann und somit einen Schritt in Richtung Telerehabilitation ermöglicht.
Um den Trainierenden ein intuitives, sicheres und selbstgesteuertes Training zu Hause zu ermöglichen, wurde von Neuroscience Research Australia das Trainingsspielsystem smart±step entwickelt (siehe Abbildung 3). Dieser Ansatz nutzt eine kabellose Schrittmatte und angepasste Versionen beliebter Videospiele, die auf einem Monitor, wie dem eigenen Fernseher, angezeigt werden, um das Gleichgewicht und die kognitiven Funktionen zu verbessern. In einer Studie trainierten die Teilnehmenden 120 Minuten wöchentlich über 12 Monate. Die Gruppe mit dem smart±step-Training konnte gegenüber der Kontrollgruppe, die ein kognitives Training im Sitzen durchführte, die Stürze um 26 Prozent reduzieren (6).
Therapeutischer Nutzen – nicht nur in der Sturzprävention wirksam
Die Verknüpfung von Bewegungs- und Denkaufgaben ist einem reinen körperlichen Training weit überlegen. Synergieeffekte sind vorhanden, da körperliche Aktivität neuroplastische Effekte im Gehirn hervorzurufen scheint wie die Entstehung von neuen Nervenzellen (4). Insbesondere die kognitive Herausforderung könnte entscheidend sein, um diese Effekte zu erhalten (zum Beispiel Einbindung der neuen Zellen in ein bestehendes Netzwerk) (4). Durch ein motorisch-kognitives Training kann sich die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern wie zum Beispiel Konzentration und kognitive Flexibilität. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit kann von solch einem Training profitieren, was sich unter anderem in einem verbesserten Gleichgewicht oder einer schnelleren Reaktions- und Schrittgeschwindigkeit zeigen kann. Diese Parameter stehen wiederum im Zusammenhang mit einem reduzierten Sturzrisiko (7–10).
Die Verknüpfung von Bewegungs- und Denkaufgaben ist einem reinen körperlichen Training weit überlegen. Synergieeffekte sind vorhanden, da körperliche Aktivität neuroplastische Effekte im Gehirn hervorzurufen scheint wie die Entstehung von neuen Nervenzellen (4). Insbesondere die kognitive Herausforderung könnte entscheidend sein, um diese Effekte zu erhalten (zum Beispiel Einbindung der neuen Zellen in ein bestehendes Netzwerk) (4). Durch ein motorisch-kognitives Training kann sich die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern wie zum Beispiel Konzentration und kognitive Flexibilität. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit kann von solch einem Training profitieren, was sich unter anderem in einem verbesserten Gleichgewicht oder einer schnelleren Reaktions- und Schrittgeschwindigkeit zeigen kann. Diese Parameter stehen wiederum im Zusammenhang mit einem reduzierten Sturzrisiko (7–10).

Die Geräte sind von den meisten Personen nutzbar und es besteht eine hohe Beliebtheit beim therapeutischen Personal sowie den Patienten.
Ein motorisch-kognitives Training wird in vielen Bereichen, über die Neurologie, Orthopädie, Geriatrie oder auch bei Kindern eingesetzt. Hierbei
zeigten sich vielversprechende Ergebnisse: bei Menschen mit schweren kognitiven Beeinträchtigungen zeigte sich eine Verbesserung des allgemeinen kognitiven Status und im psychischen Wohlbefinden durch ein motorisch-kognitives Training, während sich die Kontrollgruppe verschlechterte (8).
zeigten sich vielversprechende Ergebnisse: bei Menschen mit schweren kognitiven Beeinträchtigungen zeigte sich eine Verbesserung des allgemeinen kognitiven Status und im psychischen Wohlbefinden durch ein motorisch-kognitives Training, während sich die Kontrollgruppe verschlechterte (8).
Motorisch-kognitives Training im Therapiealltag
Der Einsatz solcher innovativen Geräte im Therapiealltag ist sehr vielseitig und unterscheidet sich je nach Einrichtung und Zielgruppe. Eine wesentliche Gemeinsamkeit ist jedoch, dass die Geräte fast nie ungenutzt bleiben. Ursächlich dafür ist, dass die Geräte von den meisten Per-sonen nutzbar sind und eine hohe Beliebtheit beim therapeutischen Personal sowie Patienten und Patientinnen besteht.
Viele berichten, dass ihnen das Training aufgrund der spielerischen Komponente Spaß bereitet. Zusätzlich motiviert die Übersicht des Trainingsfortschritts nach jedem Therapiespiel, da sie bestrebt sind, das nächste Mal noch besser zu sein.
Das motorisch-kognitive Training kann in ein effizientes Gruppentraining integriert werden, aber auch Eigentherapie ist möglich, sofern die Personen keine direkte Aufsicht benötigen. Die Grundlage dafür ist die sehr intuitive Bedienung allein über die Bodenplatten. Das Therapiepersonal kann den Übenden Therapiepläne zuweisen, diese loggen sich, zum Beispiel per Chip im Gerät ein, und der Trainingsfortschritt kann stets überwacht werden. Neben dem Einsatz als Trainingsgerät können diese Geräte beispielsweise auch für Assessments zur Erfassung der Schritt-Reaktionszeit genutzt werden. Optimalerweise erfolgt vor der Intervention ein Assessment, um dementsprechend die Therapie planen zu können. Zudem sollten nach der Hälfte des Aufenthalts und am Ende weitere Assessments stattfinden, um den Verlauf zu überprüfen. Die Ergebnisse der Assessments können übersichtlich dargestellt werden und auch bei der weiteren Versorgung im ambulanten Setting berücksichtigt werden.
Der Einsatz solcher innovativen Geräte im Therapiealltag ist sehr vielseitig und unterscheidet sich je nach Einrichtung und Zielgruppe. Eine wesentliche Gemeinsamkeit ist jedoch, dass die Geräte fast nie ungenutzt bleiben. Ursächlich dafür ist, dass die Geräte von den meisten Per-sonen nutzbar sind und eine hohe Beliebtheit beim therapeutischen Personal sowie Patienten und Patientinnen besteht.
Viele berichten, dass ihnen das Training aufgrund der spielerischen Komponente Spaß bereitet. Zusätzlich motiviert die Übersicht des Trainingsfortschritts nach jedem Therapiespiel, da sie bestrebt sind, das nächste Mal noch besser zu sein.
Das motorisch-kognitive Training kann in ein effizientes Gruppentraining integriert werden, aber auch Eigentherapie ist möglich, sofern die Personen keine direkte Aufsicht benötigen. Die Grundlage dafür ist die sehr intuitive Bedienung allein über die Bodenplatten. Das Therapiepersonal kann den Übenden Therapiepläne zuweisen, diese loggen sich, zum Beispiel per Chip im Gerät ein, und der Trainingsfortschritt kann stets überwacht werden. Neben dem Einsatz als Trainingsgerät können diese Geräte beispielsweise auch für Assessments zur Erfassung der Schritt-Reaktionszeit genutzt werden. Optimalerweise erfolgt vor der Intervention ein Assessment, um dementsprechend die Therapie planen zu können. Zudem sollten nach der Hälfte des Aufenthalts und am Ende weitere Assessments stattfinden, um den Verlauf zu überprüfen. Die Ergebnisse der Assessments können übersichtlich dargestellt werden und auch bei der weiteren Versorgung im ambulanten Setting berücksichtigt werden.
Ausblick: Schritt-Reaktionstraining im PT-Alltag
Ziel des Schritt-Reaktionstrainings ist es, schnell und effektiv auf äußere Reize zu reagieren, zum Beispiel Schritte in eine bestimmte Richtung auf
visuelle oder auditive Signale zu setzen. Unvorhersehbare Situationen, wie ein Stolpern erfordern eine schnelle Reaktionszeit, um die Stand- und Gangsicherheit aufrecht erhalten zu können. Die Erfassung der Schritt-Reaktionsfähigkeit und ein darauf aufbauendes Stepping-Training erweisen sich nach neueren Erkenntnissen als ein wirksamer Ansatz zur Sturzprävention (11). Ansätze für ein reaktives und unwillkürliches Training, zum Beispiel mittels Perturbationstraining oder ein volitionales motorisch-kognitives Training, zum Beispiel via senso, werden derzeit untersucht.
Zum Einsatz kommen auch tragbare Matten mit integrierten Drucksensoren, die an ein Tablet, einen Bildschirm oder den heimischen Fernse-
her angeschlossen werden und ein spielerisches Trainingsprogramm vermitteln. Dieser tragbare Ansatz des „Stepping Trainings“ erweist sich als
gut praktikabel und sehr effektiv in der Sturzprävention (6).
Durch solche Innovationen kann die Erfassung der Schrittreaktionszeit und das darauf aufbauende motorisch-kognitive Training in
der Prävention und dem gesamten Versorgungsprozess eingesetzt werden und steht nicht nur in Kliniken und spezialisierten ambulanten Einrichtungen zur Verfügung. Implementiert in den Versorgungsalltag, auch als Test- und Trainingsgerät für Hausbesuche, wird das Schritt-
Reaktionstraining zu einer interessanten Perspektive für die Physiotherapie und insgesamt für die Gesundheitsversorgung älterer Menschen.
Ziel des Schritt-Reaktionstrainings ist es, schnell und effektiv auf äußere Reize zu reagieren, zum Beispiel Schritte in eine bestimmte Richtung auf
visuelle oder auditive Signale zu setzen. Unvorhersehbare Situationen, wie ein Stolpern erfordern eine schnelle Reaktionszeit, um die Stand- und Gangsicherheit aufrecht erhalten zu können. Die Erfassung der Schritt-Reaktionsfähigkeit und ein darauf aufbauendes Stepping-Training erweisen sich nach neueren Erkenntnissen als ein wirksamer Ansatz zur Sturzprävention (11). Ansätze für ein reaktives und unwillkürliches Training, zum Beispiel mittels Perturbationstraining oder ein volitionales motorisch-kognitives Training, zum Beispiel via senso, werden derzeit untersucht.
Zum Einsatz kommen auch tragbare Matten mit integrierten Drucksensoren, die an ein Tablet, einen Bildschirm oder den heimischen Fernse-
her angeschlossen werden und ein spielerisches Trainingsprogramm vermitteln. Dieser tragbare Ansatz des „Stepping Trainings“ erweist sich als
gut praktikabel und sehr effektiv in der Sturzprävention (6).
Durch solche Innovationen kann die Erfassung der Schrittreaktionszeit und das darauf aufbauende motorisch-kognitive Training in
der Prävention und dem gesamten Versorgungsprozess eingesetzt werden und steht nicht nur in Kliniken und spezialisierten ambulanten Einrichtungen zur Verfügung. Implementiert in den Versorgungsalltag, auch als Test- und Trainingsgerät für Hausbesuche, wird das Schritt-
Reaktionstraining zu einer interessanten Perspektive für die Physiotherapie und insgesamt für die Gesundheitsversorgung älterer Menschen.
senso
Standing & Balancing
Therapie & Praxis
THERAPY 2024-II
THERAPY Magazin

Miriam Keifert
Produktmanagerin Clinical & Scientific, THERA-Trainer
Miriam Keifert ist studierte Sportwissenschaftlerin
(M.Sc.) und
arbeitet im Produktmanagement
von THERA-Trainer mit dem
Schwerpunkt “Clinical & Scientific”.
References:
- Montero-Odasso M, et al. World guidelines for falls prevention and management for older adults: A global initiative. Age Ageing 51, 9: afac205; 2022
- Clark BC, et al. What is dynapenia? Nutrition 28, 5: 495-503: 2012
- Mirelman A, et al. Executive function and falls in older adults: New findings from a five-year prospective study link fall risk to cognition. PLoS ONE 7, 6: e40297; 2012
- Herold F, et al. Thinking while moving or moving while thinking – concepts of motor-cognitive training for cognitive performance enhancement. Front Aging Neurosci. 10: 228; 2018
- Beurskens R, et al. Age-related deficits of dual-task walking: A review. Neural. Plast. 2012: 1-9; 2012
- Sturnieks DL, et al. Exergame and cognitive training for preventing falls in community-dwelling older people: A randomized controlled trial. Nat. Med. 30, 1: 98-105; 2024
- Schättin A, et al. Adaptations of prefrontal brain activity, executive functions, and gait in healthy elderly following exergame and balance training: A randomized-controlled study. Front. Aging Neurosci. 8: 278; 2016
- Swinnen N, et al. The efficacy of exergaming in people with major neurocognitive disorder residing in long-term care facilities: A pilot randomized controlled trial. Alzheimers Res. Ther. 13, 1: 70; 2021
- Altorfer P, et al. Feasibility of cognitive-motor exergames in geriatric inpatient rehabilitation: A pilot randomized controlled study. Front Aging Neurosci. 13: 739948; 2021
- Jäggi S, et al. Feasibility and effects of cognitive–motor exergames on fall risk factors in typical and atypical Parkinson’s inpatients: A randomized controlled pilot study. Eur. J. Med. Res. 28, 1: 30; 2023
- Okubo Y, et al. Stepping impairment and falls in older adults: A systematic review and meta-analysis of volitional and reactive step tests. Ageing Res. Rev. 66: 101238; 2021