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THERAPY-Magazin
Sturzrisiko –Endeffektor-Gangtraining nach Schlaganfall

Erfahren Sie, wie Endeffektor-Gangtraining das Sturzrisiko von Schlaganfallpatienten reduzieren kann. Die Ergebnisse einer kontrollierten Studie mit dem THERA-Trainer lyra zeigen signifikante Verbesserungen bei der Gehfähigkeit und Sturzprophylaxe.

Author
Chiara Winter
Studentin an der Universität Rostock für das Fach Humanmedizin
Auswirkungen des Endeffektor Trainings in Bezug auf das Sturzrisiko nach einem Schlaganfall.
Hintergrund: Der Sturz stellt eine häufige Komplikation nach einem Schlaganfall dar. Der Anteil gestürzter Patienten steigt sechs Monate nach Auftreten des Schlaganfalls auf 23-45 Prozent und nach 1-2 Jahren auf 40-73 Prozent. Ursächlich ist meistens, dass die Stabilität und das Gleichgewicht des Körpers nicht mehr ausreichend gegeben sind und eine Korrektur bzw. Anpassung zu spät oder gar nicht erfolgt. Dies begründet die Bedeutsamkeit einer frühzeitigen Erkennung potenzieller Sturzrisiken im Rahmen der Rehabilitation und die Durchführung eines wirksamen Trainings. Forschungsseitig konnten in den vergangenen Jahren bereits positive Effekte des Endeffektor-Gangtrainings auf die Verbesserung und Wiederherstellung der Gehfähigkeit nach Schlaganfall festgestellt werden. Durch das intensive, repetitive und aufgabenorientierte Training wird die Entwicklung von Synapsen und deren Verknüpfungen angeregt. Durch die häufige Wiederholung wird zusätzlich das motorische Lernen gefördert.
„Beim Endeffektor-Training sind 1000 Schritte in einer Therapieeinheit möglich im Vergleich zu 100 Schritten pro Sitzung bei einem konventionellen Gangtraining.“
Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Auswirkungen des Endeffektor Gangtrainings am Beispiel der THERA-Trainer lyra in Bezug auf das Sturzrisiko von Schlaganfallpatienten zu untersuchen, um festzustellen, ob das Training zu einer Risikominimierung von Stürzen führen kann. Damit hätten Patienten während der Rehabilitationsphase die Chance, einen Grundbaustein für einen selbstständigeren und sichereren Alltag zu setzen und das Trainingsgerät würde hinsichtlich seiner Effektivität einen zusätzlichen Stellenwert in Bezug auf die Sturzprophylaxe einnehmen.

Methodik: Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie wurden 16 Patient*innen aus einer Rehabilitationseinrichtung rekrutiert und zufällig einer Interventions- und einer Kontrollgruppe zugeteilt. Beide Gruppen erhielten über eine dreiwöchige Interventionsdauer hinweg sechs Therapieanwendungen von jeweils dreißig Minuten. Die Interventionsgruppe führte ein Endeffektor-Gangtraining durch und die Kontrollgruppe ein konventionelles Gangtraining. Zur Untersuchung des Sturzrisikos wurde eine Pre- und Posttestung durchgeführt. Als Assessments dienten der Timed-Up-And-Go, die Berg-Balance-Scale und die Short-Falls-Effiacy-Scale-International.

Ergebnisse: In beiden Gruppen konnten Ver-besserungen bei allen Assessments verzeichnet werden. Dabei waren die Verbesserungen in der Interventionsgruppe jeweils höher als die der Kontrollgruppe. Das Ergebnis des Timed-Up-and-Go verbesserte sich um durchschnittlich 29.2 % in der Interventionsgruppe. In der Berg Balance Scale wurde eine Verbesserung der Durchschnittswerte um 21.1 % in der Interventionsgruppe erreicht und die Short Falls Effiacy Scale International zeigte eine prozentuale Verbesserung von 19.8% für die Patient*innen. Für die Interventionsgruppe ergaben sich signifikante Ergebnisse im Intragruppenvergleich für den Timed-Up-And-Go (p=.045), die BBS (p=.003) und die Short Falls Effiacy Scale International (p=.008) und im Intergruppenvergleich für die Short Falls Effiacy International (p=.047).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine statistisch signifikante Verbesserung durch ein Endeffektor-Gangtraining bei Patienten nach Schlaganfall mithilfe des TUG, der BBS, und Short FES-I nachgewiesen werden konnte. Durch die stärkeren Verbesserungen der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe lässt sich trotz unvollständiger signifikant statistischer Ergebnisse ein positiver Zusammenhang des End­effektor-Gangtrainings auf das Sturzrisiko ver­mu­ten. Die höheren Verbesserungen der Interventionsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe könnten auf die deutlich höhere Wiederholungszahl an Schritten zurückzuführen sein, die die Patienten der Interventionsgruppe erreichen konnten.

Es lässt sich vermuten, dass die Patienten der Interventionsgruppe durch das repetitive Training, größere Fortschritte im Wiedererlernen der motorischen Funktionen erreichen konnten.
Für konkretere Aussagen zu dieser Fragestellung bedarf es weiterer Forschung, die eine größere Stichprobe und eine Follow-Up Untersuchung beinhaltet.

Zu den psychosozialen Folgen eines Sturzes zählt vor allem die Angst vor weiteren Stürzen. Ein Drittel der gestürzten älteren Menschen sind hiervon betroffen. Diese sich entwickelnde Sturzangst stellt neben der Folge eines Sturzes auch einen Risikofaktor für einen erneuten Sturz dar.
Sie kann zu Einschränkungen in der Partizipation und Aktivität, zu nachlassendem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und zur Einsamkeit der betroffenen Person führen.
Fachkreise
Gait
lyra
Stationäre Rehabilitation
THERAPY Magazin
Wissenschaft
Author
Chiara Winter
Studentin an der Universität Rostock für das Fach Humanmedizin
Chiara Winter, B.Sc. Physiotherapie - zuletzt war sie als Werkstudentin in der “Waldklinik Jesteburg“ im Bereich der neurologischen Frührehabilitation tätig. Zurzeit ist sie als Studentin an der Universität Rostock für das Fach Humanmedizin eingeschrieben.
References:

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