THERAPY-Magazin
Zirkeltraining
Eine Metaanalyse zeigt, dass Zirkeltraining die Gehgeschwindigkeit von Schlaganfallpatienten effektiv verbessert. Erfahre, warum diese Intervention mehr Aufmerksamkeit verdient.
Jakob Tiebel
Unternehmensberater
Metaanalyse bestätigt die Effektivität von Zirkeltraining zur Verbesserung von Mobilität und Gleichgewicht bei Schlaganfallpatienten
Hintergrund
Zur Behandlung neurologischer Dysfunktionen bei Schlaganfallpatienten werden unterschiedlichste evidenzbasierte Interventionen vorgeschlagen. Für die Wirksamkeit von Übungen in einem Trainingszirkel gibt es jedoch kaum eindeutige Belege. Per Definition ist das Zirkeltraining als Gesamtprogramm zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht und anderen Körperfunktionen zu verstehen.
Zur Behandlung neurologischer Dysfunktionen bei Schlaganfallpatienten werden unterschiedlichste evidenzbasierte Interventionen vorgeschlagen. Für die Wirksamkeit von Übungen in einem Trainingszirkel gibt es jedoch kaum eindeutige Belege. Per Definition ist das Zirkeltraining als Gesamtprogramm zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht und anderen Körperfunktionen zu verstehen.
Ziel und Methoden
Ziel einer 2018 von der Arbeitsgruppe um Ana Clara Bonini-Rocha von der School of Physical Therapy, University of Brasilia veröffentlichten Übersichtsarbeit mit Metaanalyse war die Untersuchung der Wirksamkeit von kreislaufbasiertem Zirkeltraining zur Behandlung von Mobilitätsstörungen bei Schlaganfallpatienten. Die Wissenschaftler führten eine systematische Literatursuche zur Identifizierung kontrollierter klinischer Studien durch. Ermittelt wurden die standardisierten Mittelwertdifferenzen (SMD) der Punktschätzer mit ihren 95 %-Konfidenzintervallen. Die Studien wurden hierzu von zwei unabhängigen Gutachtern bewertet.
Ziel einer 2018 von der Arbeitsgruppe um Ana Clara Bonini-Rocha von der School of Physical Therapy, University of Brasilia veröffentlichten Übersichtsarbeit mit Metaanalyse war die Untersuchung der Wirksamkeit von kreislaufbasiertem Zirkeltraining zur Behandlung von Mobilitätsstörungen bei Schlaganfallpatienten. Die Wissenschaftler führten eine systematische Literatursuche zur Identifizierung kontrollierter klinischer Studien durch. Ermittelt wurden die standardisierten Mittelwertdifferenzen (SMD) der Punktschätzer mit ihren 95 %-Konfidenzintervallen. Die Studien wurden hierzu von zwei unabhängigen Gutachtern bewertet.
Ergebnisse und Fazit
Elf Studien erfüllten die Einschlusskriterien und acht präsentierten geeignete Daten zur Durchführung einer Metaanalyse. Laut Analyse ist ein Zirkeltraining bezogen auf die Gehgeschwindigkeit effektiver als
konventionelle Therapie (mittlere Differenz von 0,11 m/s). Hinsichtlich Balance und funktioneller Mobilität konnten keine signifikanten Vorteile eines Zirkeltrainings gegenüber konventioneller Therapie nachgewiesen werden. Die Ergebnisse bewerten die Forscher mit Evidenzstufe I.
Elf Studien erfüllten die Einschlusskriterien und acht präsentierten geeignete Daten zur Durchführung einer Metaanalyse. Laut Analyse ist ein Zirkeltraining bezogen auf die Gehgeschwindigkeit effektiver als
konventionelle Therapie (mittlere Differenz von 0,11 m/s). Hinsichtlich Balance und funktioneller Mobilität konnten keine signifikanten Vorteile eines Zirkeltrainings gegenüber konventioneller Therapie nachgewiesen werden. Die Ergebnisse bewerten die Forscher mit Evidenzstufe I.
Kommentar
Wenngleich klinisch relevante Vorteile durch Zirkeltraining lediglich in Bezug auf die Gehgeschwindigkeit nachgewiesen wurden, kann es auch in Bezug auf andere Outcome-Parameter (Balance, Mobilität) als
durchaus probate Intervention angesehen werden. Die geforderte Erhöhung der Therapieintensität kann in einem solchen Setting erfahrungsgemäß besser umgesetzt werden als in konventionellen Therapieformen. Somit darf dem Zirkeltraining, das zudem wirksam in der Gruppe durchgeführt werden kann, unbedingt mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, um die Mobilität von Schlaganfallpatienten nachhaltig zu verbessern.
Wenngleich klinisch relevante Vorteile durch Zirkeltraining lediglich in Bezug auf die Gehgeschwindigkeit nachgewiesen wurden, kann es auch in Bezug auf andere Outcome-Parameter (Balance, Mobilität) als
durchaus probate Intervention angesehen werden. Die geforderte Erhöhung der Therapieintensität kann in einem solchen Setting erfahrungsgemäß besser umgesetzt werden als in konventionellen Therapieformen. Somit darf dem Zirkeltraining, das zudem wirksam in der Gruppe durchgeführt werden kann, unbedingt mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, um die Mobilität von Schlaganfallpatienten nachhaltig zu verbessern.
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Jakob Tiebel
Unternehmensberater
Jakob Tiebel, Ergotherapeut, Studium in angewandter Psychologie mit Schwerpunkt Gesundheitswirtschaft. Klinische Expertise durch frühere therapeutische Tätigkeit in der Neurorehabilitation. Forscht und publiziert zum Theorie-Praxis- Transfer in der Neurorehabilitation und ist Inhaber einer Agentur für digitales Gesundheitsmarketing.
References:
- ORIGINALARBEIT Bonini-Rocha AC et al. (2018). Effectiveness of Circuit-Based Exercises on Gait Speed, Balance, and Functional Mobility in People Affected by Stroke: A Meta-Analysis. PM&R, 10: 398-409 doi:10.1016/j.pmrj.2017.09.014
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