
Eine neue Studie zeigt, dass aktives Musizieren während des Trainings die Ausdauer bei älteren Menschen steigert, ohne dass die wahrgenommene Anstrengung steigt. Ein vielversprechender Ansatz für Seniorensport und Bewegungstherapie.

Aktives Musizieren in Verbindung mit körperlicher Betätigung hat bei Menschen verschiedener Altersgruppen mehrere positive Wirkungen. Dazu gehören eine verbesserte Stimmung, eine höhere Muskeleffektivität, eine niedrigere Schmerzgrenze und eine geringere empfundene Anstrengung. In einer neuen Studie untersuchte eine Forschergruppe um Kathrin Rehfeld vom Institute for Sport Science der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg und Professor Thomas Fritz vom Department of Neurology am Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences in Leipzig die Anwendbarkeit eines musikalischen Feedbacksystems in Kombination mit Kraftausdauerübungen bei älteren Erwachsenen.
Die Forscher rekrutierten für die Untersuchung sechzehn gesunde, körperlich inaktive ältere Erwachsene (5 Männer, 11 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren. Diese führten körperliche Übungen unter zwei Bedingungen durch: Ein konventionelles Training bei passivem Musikhören und ein interventionelles Training, bei dem die Probanden durch ihre Trainingsbewegungen Musikklänge erzeugen konnten. Entsprechend der Hypothese, dass die Kraftausdauer während des Trainings mit musikalischem Feedback gesteigert wird, wurden Parameter in Bezug auf die Kraftausdauer untersucht. Darunter die Trainingsdauer, die Anzahl der Wiederholungen, die wahrgenommene Anstrengung (RPE) und der mentale Zustand der Teilnehmer (Multidimensional Mood State Questionnaire; MDMQ).
Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin Frontiers in Sports and Active Living. Die Teilnehmer der Interventionsgruppe trainierten durch das aktive Musizieren bei den Bewegungen signifikant länger (Mdn = 248,75 s) als beim konventionellen Training (Mdn = 182,73 s), (Z = 3,408, p = 0,001). Die wahrgenommene Anstrengung (RPE) unterschied sich jedoch nicht zwischen den Gruppen (Mdn = 14,50; Z = -0,905; p = 0,366). Es ist daher anzunehmen, dass die Teilnehmer bei gleichem Anstrengungsempfinden länger trainieren konnten. Das Training mit Musikfeedback förderte zudem ein höheres Maß an isometrischen Kontraktionen (Muskel aktiv in fester Länge gehalten) und ein weniger stereotypes Kontraktionsmuster. Die Forscher vermuten, dass sich durch das weniger stereotype Kontraktionsmuster während des Musikfeedback-Trainings die Ausdauer der Teilnehmer verbessert hat, da die Probanden ihre Energiereserven während des Trainings besser einteilen konnten (Pacing).
Aufgrund der positiven Effekte auf das Aktivitätsniveau älterer Menschen, könnte Musikfeedback zukünftig eine wichtige Rolle im Bereich des Seniorensports und der Bewegungstherapie bei älteren Menschen spielen.



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