
THERAPY-Magazin
Sturzprävention
Sturzprävention wird immer wichtiger, um die Mobilität im Alter zu erhalten und gesundheitliche Folgen wie Frakturen zu vermeiden. Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von präventiven Trainingsprogrammen und wie innovative Technologien wie der THERA-Trainer zur Sturzprophylaxe beitragen.

Jakob Tiebel
Inhaber, N+ Digital Health Agency
Generationsspezifische Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels
Bis zum ersten Sturzereignis leben die Senioren meist noch allein und kommen weitgehend selbständig in ihrem gewohnten Umfeld zurecht.
Mit den altersstrukturellen Veränderungen in der Gesellschaft geht eine exponentiell steigende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen einher. Grund ist das gehäufte Auftreten altersassoziierter Erkrankungen, die durch fortgeschrittenes Lebensalter begünstigt werden, lange andauern und nur schwer bzw. nicht heilbar sind. Die Verschiebungen im Morbiditätsspektrum stellen neue Anforderungen, insbesondere an Fachdisziplinen der Rehabilitation und physikalischen Medizin [32].
Die Gesundheitspolitik steht vor der Herausforderung, die zunehmend knapper werdenden Ressourcen angemessen einzusetzen, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige und zugleich bezahlbare Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können [2,32,36].
In diesem Zusammenhang gewinnen präventive Maßnahmen an Bedeutung, die auf eine Vorbeugung von schweren Gesundheitseinschränkungen und Pflegebedürftigkeit im Alter abzielen [2,32,33]. Dazu gehören im Speziellen auch Maßnahmen zur Förderung der Mobilität und Sturzprophylaxe, da mit zunehmendem Bewegungsverlust nicht nur das Sturzrisiko steigt, sondern auch die Gefahr sturzbedingter Verletzungen [2,32,33,34].
Die Gesundheitspolitik steht vor der Herausforderung, die zunehmend knapper werdenden Ressourcen angemessen einzusetzen, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige und zugleich bezahlbare Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können [2,32,36].
In diesem Zusammenhang gewinnen präventive Maßnahmen an Bedeutung, die auf eine Vorbeugung von schweren Gesundheitseinschränkungen und Pflegebedürftigkeit im Alter abzielen [2,32,33]. Dazu gehören im Speziellen auch Maßnahmen zur Förderung der Mobilität und Sturzprophylaxe, da mit zunehmendem Bewegungsverlust nicht nur das Sturzrisiko steigt, sondern auch die Gefahr sturzbedingter Verletzungen [2,32,33,34].
Stürze im Alter und ihre Folgen
Allein in Deutschland stürzen jedes Jahr 4-5 Millionen Menschen der älteren Generation. Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen im privathäuslichen Umfeld lebenden Senioren stürzt durchschnittlich einmal pro Jahr. Bei den über 80-Jährigen liegt der Anteil sogar bei über 50 Prozent [26,27,35]. Bei Menschen, die ein altersbedingt erhöhtes Sturzrisiko aufweisen, kommt es im Zeitverlauf meist zu wiederholten Stürzen [24].
Bis zum ersten Sturzereignis leben die Senioren meist noch allein und kommen weitgehend selbständig in ihrem gewohnten Umfeld zurecht. Allerdings werden sie zunehmend unsicher auf den Beinen. Grundlegende Alltagsaktivitäten wie das Aufstehen aus dem Fernsehsessel oder die Drehung vom Herd zum Kühlschrank werden zum unvorhersehbaren Risiko [2,29]. In etwa der Hälfte aller Fälle verlaufen Stürze im privathäuslichen Umfeld zunächst noch ohne ernsthafte physische Verletzungsfolgen. In 30-40 Prozent der Fälle kommt es zu leichten Verletzungen wie Prellungen, Schürfungen und Hämatomen [2,27,35].
Von den Betroffenen, die in der Regel in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben wollen und Angst haben, dieses aufgrund eines zunehmenden Mobilitätsverlustes verlassen zu müssen, werden die Stürze meist bagatellisiert. Die subjektive Einschätzung des individuellen Sturzrisikos weicht in der Regel stark von den Ergebnissen objektiver Untersuchungen ab. Kommt es zu einem Sturz, der glimpflich verläuft, wird nur selten ein Arzt konsultiert, denn „es ist ja nichts Schlimmes passiert“ [29]. Danach sind die Betroffenen jedoch stark verunsichert und ziehen sich zunehmend zurück. Aus Angst, erneut zu stürzen, verlassen sie das Haus nicht mehr. Durch die abnehmende Aktivität beschleunigt sich der altersbedingte Muskelabbau [2,29].
Unter dem Verlust des Selbstvertrauens in die eigenen motorischen Fähigkeiten leidet meist nicht nur das Bewegungsverhalten, sondern auch die Ernährung. Der nächste Supermarkt liegt unter Umständen weiter entfernt. Einkäufe werden folglich nur noch selten erledigt [2,29]. Durch ein länger anhaltendes gestörtes Ernährungsverhalten kommt es zu einer kritischen Reduktion der Muskelmasse und -funktion, die im Zusammenhang mit dem fortschreitenden körperlichen Alterungsprozess und dem zunehmenden Mobilitätsrückgang das klinische Bild der Sarkopenie hervorruft [40].
Die Sarkopenie ist durch einen progredienten und generalisierten Verlust von Motoneuronen, Muskelmasse und Kraft gekennzeichnet. Insbesondere atrophieren schnelle Typ-II-Muskelfasern, die für adäquate Stütz-, Schutz- und Stellreaktionen bedeutsam sind. Zudem entwickelt sich eine anabolische Resistenz. Dies bedeutet, dass anabole Reize die Muskelproteinsynthese nur noch in verringertem Maße steigern und die Muskulatur schlechter regeneriert. Die älteren Menschen ermüden rasch und sind aufgrund zunehmender körperlicher Schwäche oft antriebsgemindert [41].
Den Zusammenhang zwischen der Sarkopenie und einem erhöhten Sturzrisiko bestätigt eine Übersichtsarbeit von Feuchter [12]. Die Ergebnisse belegen, dass Sarkopenie mit einer signifikant höheren Sturzrate sowie einem signifikant höheren Sturzrisiko assoziiert ist. Sowohl die Sturzangst, als auch sturzbedingte Verletzungen wie Frakturen, sind bei Personen mit Sarkopenie signifikant erhöht [12].
Eng mit der Sarkopenie verbunden ist das Syndrom der Gebrechlichkeit (Frailty). Frailty beschreibt die Abnahme funktioneller Reserven und die daraus resultierende verminderte Belastbarkeit des hochbetagten Organismus gegenüber endogenen und exogenen Störfaktoren [4,40]. Das Frailty-Syndrom ist durch physische, psychische und soziologische Faktoren bestimmt [40]. Durchgesetzt hat sich die Definition von Fried et al., wonach Frailty durch körperliche Schwäche, rasche Ermüdbarkeit, verlangsamte Gehgeschwindigkeit, verminderte Aktivität und einen unbeabsichtigten Gewichtsverlust gekennzeichnet ist [13]. Die Diagnose wird gestellt, wenn mindestens drei dieser fünf Kriterien erfüllt sind. Sarkopenie und Frailty sind sowohl pathophysiologisch als auch klinisch eng miteinander verbunden und hochrelevant für die Funktionalität und Mobilität älterer Menschen [40].
Bei Vorliegen einer Sarkopenie und Frailty erhöht sich das individuelle Sturzrisiko nochmal um ein Vielfaches [6]. Doch die Betroffenen nehmen meist aus Scham keine Hilfe in Anspruch. Schlussendlich ist es eine Frage der Zeit, bis es zu einem Sturzereignis mit schwerwiegenderen Verletzungsfolgen kommt [18,29,30].
Allein in Deutschland stürzen jedes Jahr 4-5 Millionen Menschen der älteren Generation. Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen im privathäuslichen Umfeld lebenden Senioren stürzt durchschnittlich einmal pro Jahr. Bei den über 80-Jährigen liegt der Anteil sogar bei über 50 Prozent [26,27,35]. Bei Menschen, die ein altersbedingt erhöhtes Sturzrisiko aufweisen, kommt es im Zeitverlauf meist zu wiederholten Stürzen [24].
Bis zum ersten Sturzereignis leben die Senioren meist noch allein und kommen weitgehend selbständig in ihrem gewohnten Umfeld zurecht. Allerdings werden sie zunehmend unsicher auf den Beinen. Grundlegende Alltagsaktivitäten wie das Aufstehen aus dem Fernsehsessel oder die Drehung vom Herd zum Kühlschrank werden zum unvorhersehbaren Risiko [2,29]. In etwa der Hälfte aller Fälle verlaufen Stürze im privathäuslichen Umfeld zunächst noch ohne ernsthafte physische Verletzungsfolgen. In 30-40 Prozent der Fälle kommt es zu leichten Verletzungen wie Prellungen, Schürfungen und Hämatomen [2,27,35].
Von den Betroffenen, die in der Regel in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben wollen und Angst haben, dieses aufgrund eines zunehmenden Mobilitätsverlustes verlassen zu müssen, werden die Stürze meist bagatellisiert. Die subjektive Einschätzung des individuellen Sturzrisikos weicht in der Regel stark von den Ergebnissen objektiver Untersuchungen ab. Kommt es zu einem Sturz, der glimpflich verläuft, wird nur selten ein Arzt konsultiert, denn „es ist ja nichts Schlimmes passiert“ [29]. Danach sind die Betroffenen jedoch stark verunsichert und ziehen sich zunehmend zurück. Aus Angst, erneut zu stürzen, verlassen sie das Haus nicht mehr. Durch die abnehmende Aktivität beschleunigt sich der altersbedingte Muskelabbau [2,29].
Unter dem Verlust des Selbstvertrauens in die eigenen motorischen Fähigkeiten leidet meist nicht nur das Bewegungsverhalten, sondern auch die Ernährung. Der nächste Supermarkt liegt unter Umständen weiter entfernt. Einkäufe werden folglich nur noch selten erledigt [2,29]. Durch ein länger anhaltendes gestörtes Ernährungsverhalten kommt es zu einer kritischen Reduktion der Muskelmasse und -funktion, die im Zusammenhang mit dem fortschreitenden körperlichen Alterungsprozess und dem zunehmenden Mobilitätsrückgang das klinische Bild der Sarkopenie hervorruft [40].
Die Sarkopenie ist durch einen progredienten und generalisierten Verlust von Motoneuronen, Muskelmasse und Kraft gekennzeichnet. Insbesondere atrophieren schnelle Typ-II-Muskelfasern, die für adäquate Stütz-, Schutz- und Stellreaktionen bedeutsam sind. Zudem entwickelt sich eine anabolische Resistenz. Dies bedeutet, dass anabole Reize die Muskelproteinsynthese nur noch in verringertem Maße steigern und die Muskulatur schlechter regeneriert. Die älteren Menschen ermüden rasch und sind aufgrund zunehmender körperlicher Schwäche oft antriebsgemindert [41].
Den Zusammenhang zwischen der Sarkopenie und einem erhöhten Sturzrisiko bestätigt eine Übersichtsarbeit von Feuchter [12]. Die Ergebnisse belegen, dass Sarkopenie mit einer signifikant höheren Sturzrate sowie einem signifikant höheren Sturzrisiko assoziiert ist. Sowohl die Sturzangst, als auch sturzbedingte Verletzungen wie Frakturen, sind bei Personen mit Sarkopenie signifikant erhöht [12].
Eng mit der Sarkopenie verbunden ist das Syndrom der Gebrechlichkeit (Frailty). Frailty beschreibt die Abnahme funktioneller Reserven und die daraus resultierende verminderte Belastbarkeit des hochbetagten Organismus gegenüber endogenen und exogenen Störfaktoren [4,40]. Das Frailty-Syndrom ist durch physische, psychische und soziologische Faktoren bestimmt [40]. Durchgesetzt hat sich die Definition von Fried et al., wonach Frailty durch körperliche Schwäche, rasche Ermüdbarkeit, verlangsamte Gehgeschwindigkeit, verminderte Aktivität und einen unbeabsichtigten Gewichtsverlust gekennzeichnet ist [13]. Die Diagnose wird gestellt, wenn mindestens drei dieser fünf Kriterien erfüllt sind. Sarkopenie und Frailty sind sowohl pathophysiologisch als auch klinisch eng miteinander verbunden und hochrelevant für die Funktionalität und Mobilität älterer Menschen [40].
Bei Vorliegen einer Sarkopenie und Frailty erhöht sich das individuelle Sturzrisiko nochmal um ein Vielfaches [6]. Doch die Betroffenen nehmen meist aus Scham keine Hilfe in Anspruch. Schlussendlich ist es eine Frage der Zeit, bis es zu einem Sturzereignis mit schwerwiegenderen Verletzungsfolgen kommt [18,29,30].
Gesundheitsökonomische Bedeutung von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen
Beispielhaft ist im Rahmen einer gesundheitsökonomischen Betrachtung der Oberschenkelhalsbruch anzuführen, dessen Ursache bei hochaltrigen in 90% der Fälle ein Niedrigenergietrauma ist, das aus einem Sturz (in den meisten Fällen aus dem Stand, seitlich auf die Hüfte oder auf das gestreckte bzw. abgespreizte Bein), bei vorbestehender Polymorbidität, resultiert [3,22,23,28]. Die Fraktur verursacht den Betroffenen starke Schmerzen und das Bein kann in Folge nicht mehr aktiv bewegt werden. Die Therapie der Wahl ist eine Operation, und die dramatische Folge eines Sturzes in vielen Fällen die dauerhafte Pflegebedürftigkeit [33,37].
Die Hälfte der Betroffenen mit sturzbedingter Schenkelhalsfraktur leidet auch ein Jahr nach dem akuten Ereignis noch unter einem Verlust der Mobilität. Sie können keine Treppen mehr steigen, nicht mehr selbstständig zur Toilette gehen und keine Wege im Außenbereich mehr absolvieren [19]. Damit stellt die Hüftfraktur eine einschneidende Veränderung der sozialen und qualitativen Lebensgewohnheiten dar [25]. Denn mit dem
Beispielhaft ist im Rahmen einer gesundheitsökonomischen Betrachtung der Oberschenkelhalsbruch anzuführen, dessen Ursache bei hochaltrigen in 90% der Fälle ein Niedrigenergietrauma ist, das aus einem Sturz (in den meisten Fällen aus dem Stand, seitlich auf die Hüfte oder auf das gestreckte bzw. abgespreizte Bein), bei vorbestehender Polymorbidität, resultiert [3,22,23,28]. Die Fraktur verursacht den Betroffenen starke Schmerzen und das Bein kann in Folge nicht mehr aktiv bewegt werden. Die Therapie der Wahl ist eine Operation, und die dramatische Folge eines Sturzes in vielen Fällen die dauerhafte Pflegebedürftigkeit [33,37].
Die Hälfte der Betroffenen mit sturzbedingter Schenkelhalsfraktur leidet auch ein Jahr nach dem akuten Ereignis noch unter einem Verlust der Mobilität. Sie können keine Treppen mehr steigen, nicht mehr selbstständig zur Toilette gehen und keine Wege im Außenbereich mehr absolvieren [19]. Damit stellt die Hüftfraktur eine einschneidende Veränderung der sozialen und qualitativen Lebensgewohnheiten dar [25]. Denn mit dem
Bei Vorliegen einer Sarkopenie und Frailty erhöht sich das individuelle Sturzrisiko nochmal um ein Vielfaches.
Bruch setzt sich ein circulus viciosus aus Immobilisation und mangelnder Aktivierung fort. Die Betroffenen trauen sich kaum noch aus dem Bett, weil sie das Vertrauen in ihren Körper gänzlich verloren haben und sich nicht mehr selbstwirksam erleben. Verstärkte Sturzangst mündet in generellem Vermeidungsverhalten [37].
Für etwa ein Viertel der Betroffenen hat dies zur Konsequenz, trotz Anschlussrehabilitation zunächst nicht in die eigenen vier Wände zurückkehren zu können und zumindest vorübergehend stationär gepflegt werden zu müssen [3]. Neben der gesundheitlichen Problematik wird an dieser Stelle die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Erkrankung offensichtlich. Bei rund 40% aller Betroffenen ist davon auszugehen, dass die Hüftfraktur zu einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit führt. Das heißt, jeder fünfte Patient mit einer Hüftfraktur muss in ein Pflegeheim umziehen [5].
Allein die Versorgung von Hüftfrakturen stellt aufgrund der so häufig damit assoziierten Pflegebedürftigkeit eine erhebliche Herausforderung für das Gesundheitswesen und die Solidargemeinschaft dar [22,42]. Die unmittelbaren Behandlungskosten liegen bundesweit in Millardenhöhe, die Langzeitkosten noch nicht mit einbezogen. Analysen von Weyler und Grandjour aus [43] belegen, dass Hüftfrakturen aus gesellschaftlicher Sicht jährlich direkte Kosten von 2,77 Milliarden Euro verursachen. Vor dem Hintergrund steigender Inzidenz aufgrund zunehmender Alterung in der Gesellschaft ist bis 2030 mit einem Anstieg auf 3,85 Milliarden zu rechnen [43].
Die gesundheitsökonomische Bedeutung von Maßnahmen zur Förderung der Mobilität und Sturzprophylaxe alternder Menschen ergibt sich aus der vermuteten Vermeidbarkeit von Mobilitätsverlusten, Stürzen und sturzassoziierten Verletzungen und den damit verbundenen finanziellen Belastungen für das Gesundheitssystem [2,33,34].
Es ist davon auszugehen, dass bis zu 30 Prozent der Gesundheitskosten eingespart werden könnten, wenn Prävention und Gesundheitsförderung konsequenter verfolgt würden [42].
Für etwa ein Viertel der Betroffenen hat dies zur Konsequenz, trotz Anschlussrehabilitation zunächst nicht in die eigenen vier Wände zurückkehren zu können und zumindest vorübergehend stationär gepflegt werden zu müssen [3]. Neben der gesundheitlichen Problematik wird an dieser Stelle die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Erkrankung offensichtlich. Bei rund 40% aller Betroffenen ist davon auszugehen, dass die Hüftfraktur zu einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit führt. Das heißt, jeder fünfte Patient mit einer Hüftfraktur muss in ein Pflegeheim umziehen [5].
Allein die Versorgung von Hüftfrakturen stellt aufgrund der so häufig damit assoziierten Pflegebedürftigkeit eine erhebliche Herausforderung für das Gesundheitswesen und die Solidargemeinschaft dar [22,42]. Die unmittelbaren Behandlungskosten liegen bundesweit in Millardenhöhe, die Langzeitkosten noch nicht mit einbezogen. Analysen von Weyler und Grandjour aus [43] belegen, dass Hüftfrakturen aus gesellschaftlicher Sicht jährlich direkte Kosten von 2,77 Milliarden Euro verursachen. Vor dem Hintergrund steigender Inzidenz aufgrund zunehmender Alterung in der Gesellschaft ist bis 2030 mit einem Anstieg auf 3,85 Milliarden zu rechnen [43].
Die gesundheitsökonomische Bedeutung von Maßnahmen zur Förderung der Mobilität und Sturzprophylaxe alternder Menschen ergibt sich aus der vermuteten Vermeidbarkeit von Mobilitätsverlusten, Stürzen und sturzassoziierten Verletzungen und den damit verbundenen finanziellen Belastungen für das Gesundheitssystem [2,33,34].
Es ist davon auszugehen, dass bis zu 30 Prozent der Gesundheitskosten eingespart werden könnten, wenn Prävention und Gesundheitsförderung konsequenter verfolgt würden [42].
Präventive Strategien zur Förderung der Mobilität und Sturzprophylaxe
Es erscheint einleuchtend, dass die Therapie von Stürzen nicht länger nur in der operativen und nicht-operativen Versorgung sturzbedingter Verletzungen und Frakturen gesehen werden darf. Sie muss insbesondere auf einer systematischen Strategie zu Vermeidung von Stürzen, d.h. der Sturzprävention basieren [9,23]. Weyler & Grandjour [43] schlussfolgern, dass insbesondere effektive Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Hüftfrakturen identifiziert werden müssen.
Nachdem das Augenmerk der Gesundheitspolitik über Jahrzehnte vornehmlich auf der kurativen Medizin lag, sind heute verstärkt Bestrebungen zu erkennen, das inzwischen medizinisch eindeutig belegte Potenzial der Prävention intensiver zu nutzen und systematisch auszubauen [17,42].
„Diese Entwicklung ist zu begrüßen, da die vorliegenden Erkenntnisse zeigen, dass eine Fokussierung auf den kurativen Bereich (“Reparaturmedizin”) nicht nur Ineffizienzen fortschreibt, sondern auch Behandlungsbelastungen für Patientinnen und Patienten, vorzeitige Erkrankung und Tod nach sich zieht. Dies kann durch eine frühzeitig begonnene und wirksame Prävention- und Gesundheitsförderungsstrategie verhindert werden“ [17].
Prävention ist als wirkungsvolle Strategie anzusehen, um die Gesundheitspotenziale der Bevölkerung auszuschöpfen und einen Beitrag zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheit sowie zu einer verringerten Inanspruchnahme des gesundheitlichen Versorgungssystems zu leisten [17,42]. Somit trägt Prävention individuell und gesellschaftlich zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität bei [17].
Allgemein kann zwischen drei Formen der Prävention unterschieden werden: Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Die Primärprävention verfolgt das Ziel, das Neuauftreten einer Krankheit zu verhindern (Förderung der Mobilität im Alter). Sie dient der Verringerung der Krankheitsinzidenz (Vermeidung von Stürzen) durch Minimierung bekannter Risikofaktoren (Bewegungsmangel, Gleichgewichtsstörungen). Da ein Großteil der Stürze im Alter mobilitätsverlustbedingt auftritt, sollten primäre Maßnahmen vor allem auf eine Steigerung körperlicher Aktivität abzielen. Sie können lange bevor ein erstes Sturzereignis eintritt beginnen. Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine eintretende Krankheit bzw. Krankheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und einzudämmen, um die Behandlungschancen zu verbessern (Durchführung sturzpräventiver Screening-Programme, Tragen von Hüftprotektoren). Die Tertiärprävention versucht, die medizinischen oder psychosozialen Folgen spezifischer Krankheiten zu reduzieren und Rückfällen vorzubeugen (Rückkehr in die Häuslichkeit unter Sicherung der Selbständigkeit, Vermeidung erneuter Stürze) [42].
Es erscheint einleuchtend, dass die Therapie von Stürzen nicht länger nur in der operativen und nicht-operativen Versorgung sturzbedingter Verletzungen und Frakturen gesehen werden darf. Sie muss insbesondere auf einer systematischen Strategie zu Vermeidung von Stürzen, d.h. der Sturzprävention basieren [9,23]. Weyler & Grandjour [43] schlussfolgern, dass insbesondere effektive Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Hüftfrakturen identifiziert werden müssen.
Nachdem das Augenmerk der Gesundheitspolitik über Jahrzehnte vornehmlich auf der kurativen Medizin lag, sind heute verstärkt Bestrebungen zu erkennen, das inzwischen medizinisch eindeutig belegte Potenzial der Prävention intensiver zu nutzen und systematisch auszubauen [17,42].
„Diese Entwicklung ist zu begrüßen, da die vorliegenden Erkenntnisse zeigen, dass eine Fokussierung auf den kurativen Bereich (“Reparaturmedizin”) nicht nur Ineffizienzen fortschreibt, sondern auch Behandlungsbelastungen für Patientinnen und Patienten, vorzeitige Erkrankung und Tod nach sich zieht. Dies kann durch eine frühzeitig begonnene und wirksame Prävention- und Gesundheitsförderungsstrategie verhindert werden“ [17].
Prävention ist als wirkungsvolle Strategie anzusehen, um die Gesundheitspotenziale der Bevölkerung auszuschöpfen und einen Beitrag zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheit sowie zu einer verringerten Inanspruchnahme des gesundheitlichen Versorgungssystems zu leisten [17,42]. Somit trägt Prävention individuell und gesellschaftlich zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität bei [17].
Allgemein kann zwischen drei Formen der Prävention unterschieden werden: Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Die Primärprävention verfolgt das Ziel, das Neuauftreten einer Krankheit zu verhindern (Förderung der Mobilität im Alter). Sie dient der Verringerung der Krankheitsinzidenz (Vermeidung von Stürzen) durch Minimierung bekannter Risikofaktoren (Bewegungsmangel, Gleichgewichtsstörungen). Da ein Großteil der Stürze im Alter mobilitätsverlustbedingt auftritt, sollten primäre Maßnahmen vor allem auf eine Steigerung körperlicher Aktivität abzielen. Sie können lange bevor ein erstes Sturzereignis eintritt beginnen. Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine eintretende Krankheit bzw. Krankheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und einzudämmen, um die Behandlungschancen zu verbessern (Durchführung sturzpräventiver Screening-Programme, Tragen von Hüftprotektoren). Die Tertiärprävention versucht, die medizinischen oder psychosozialen Folgen spezifischer Krankheiten zu reduzieren und Rückfällen vorzubeugen (Rückkehr in die Häuslichkeit unter Sicherung der Selbständigkeit, Vermeidung erneuter Stürze) [42].
Multidisziplinäre Ansätze, die während der körperlichen Bewegung auch ein kognitives Training beinhalten, sind bei erhöhtem Sturzrisiko besonders angemessen.
Ziele und Möglichkeiten von Sturzpräventionsprogrammen
Investitionen in präventive Strategien verlangen verständlicherweise nach einer an der vorliegenden Evidenz orientierten Auswahl geeigneter Maßnahmen [42]. In den nationalen und internationalen Leitlinien wird ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Förderung der Mobilität und Sturzprophylaxe empfohlen [2,7,11,8,20]. Dabei kommt eine Reihe nicht formaler und formaler Tests und Messinstrumente zur Erfassung des Mobilitätsgrades und der Beurteilung des Sturzrisikos zum Einsatz [2,33]. Die Wahl geeigneter präventiver Maßnahmen richtet sich maßgeblich nach individuell vorliegenden Einschränkungen und Risikofaktoren, weshalb einem spezifischen Präventionsprogramm in der Regel immer eine differenzierte Beurteilung vorliegender Mobilitätseinschränkungen und Sturzrisiken vorausgeht [2, 33,34]. Die Ergebnisse der Diagnostik münden in einem multimodalen Präventionsprogramm, das sich aus einer Kombination geeigneter Einzelinterventionen zusammensetzt, die an die ermittelten Risikofaktoren angepasst sind [2,37].
Tabelle 1 gibt eine Übersicht zu den häufigsten Sturzrisikofaktoren aus der Leitlinie zur Sturzprävention der American Geriatrics Society [1]. Die Risikofaktoren wurden auf der Basis ausgewählter Evidenz identifiziert und im Rahmen einer quantitativen Analyse anhand des relativen Risikos (RR, für prospektive Studien) bzw. der Odds Ratio (OR, für retrospektive Studien) priorisiert [42].
Investitionen in präventive Strategien verlangen verständlicherweise nach einer an der vorliegenden Evidenz orientierten Auswahl geeigneter Maßnahmen [42]. In den nationalen und internationalen Leitlinien wird ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Förderung der Mobilität und Sturzprophylaxe empfohlen [2,7,11,8,20]. Dabei kommt eine Reihe nicht formaler und formaler Tests und Messinstrumente zur Erfassung des Mobilitätsgrades und der Beurteilung des Sturzrisikos zum Einsatz [2,33]. Die Wahl geeigneter präventiver Maßnahmen richtet sich maßgeblich nach individuell vorliegenden Einschränkungen und Risikofaktoren, weshalb einem spezifischen Präventionsprogramm in der Regel immer eine differenzierte Beurteilung vorliegender Mobilitätseinschränkungen und Sturzrisiken vorausgeht [2, 33,34]. Die Ergebnisse der Diagnostik münden in einem multimodalen Präventionsprogramm, das sich aus einer Kombination geeigneter Einzelinterventionen zusammensetzt, die an die ermittelten Risikofaktoren angepasst sind [2,37].
Tabelle 1 gibt eine Übersicht zu den häufigsten Sturzrisikofaktoren aus der Leitlinie zur Sturzprävention der American Geriatrics Society [1]. Die Risikofaktoren wurden auf der Basis ausgewählter Evidenz identifiziert und im Rahmen einer quantitativen Analyse anhand des relativen Risikos (RR, für prospektive Studien) bzw. der Odds Ratio (OR, für retrospektive Studien) priorisiert [42].
Dass Interventionen, die Stürze vermeiden sollen, ebenso vielfältig sind, wie die Risikofaktoren, die dafür ursächlich sein können, zeigt Abbildung 1. Unterschieden wird zwischen personenbezogenen, umweltbezogenen, verhaltensbezogenen und frakturpräventiven Maßnahmen [42].
Ein Großteil der beschriebenen Interventionen, die zur Senkung von Sturzhäufigkeit und -risiko vorgeschlagen werden, sind mittlerweile auf ihre Effektivität hin untersucht. Erste qualitativ hochwertige Übersichten zu Präventionsprogrammen, die unter anderem auf die Verbesserung der körperlichen Fitness, das Aufzeigen der Risiken und bauliche Veränderungen im Wohnumfeld abzielten, bieten die 1997 bzw. 2003 veröffentlichten Cochrane-Reviews von [14,15]. Da sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts zunächst noch annähernd alle Sturzpräventionsprogramme als wenig wirksam erwiesen, verlagerte sich das Interesse über Jahre vornehmlich auf die Anwendung frakturpräventiver Maßnahmen [10,14,15]. Ziel waren nicht die Stürze selbst, sondern ihre Folgen (z.B. durch Hüftprotektoren, Vitamin D-Supplementation), zu verhindern [42].
Die Bedeutung von Trainingsprogrammen im Rahmen der Sturzprävention
Nach wie vor ist es so, dass ein Großteil der verfügbaren Empfehlungen zur Förderung von Mobilität und Sturzprophylaxe auf Studien mit eingeschränkter wissenschaftlicher Beweiskraft beruhen. Die geringe Qualität ist vor allem auf methodische Schwächen in den Studien und mangelnde Vergleichbarkeit der Ergebnisse zurückzuführen. Zudem mangelt es an Untersuchungsergebnissen zur setting- und zielgruppenspezifischen Effektivität einzelner Maßnahmen.
Unter Vorbehalt dieser Limitierungen legen aktuelle Forschungsergebnisse jedoch nahe, dass Trainingsprogramme zur Förderung motorischer Funktionen ein Kernelement multimodaler Präventionsprogramme darstellen sollten, da sie entscheidend zum Erhalt der Mobilität älterer Menschen und zur Reduzierung von Sturzrisiken beitragen. Hierbei ist jedoch festzustellen, dass positive Effekte insbesondere bei noch rüstigen Senioren mit einem Mindestmaß an funktionellen Fähigkeiten zu erwarten sind [2].
So verweist die US Preventive Services Task Force (USPSTF) in ihrer aktuellsten Leitlinienversion zur Prävention von Stürzen bei älteren Erwachsenen auf die Überlegenheit von Trainingsprogrammen (Exersises) zur Förderung motorischer Funktionen (Empfehlungsgrad B) im Vergleich zu anderen multimodalen Interventionsprogrammen (Empfehlungsgrad C) und einer Vitamin D-Supplementation (Empfehlungsgrad D). Ältere Menschen können sich am besten vor Stürzen und den dadurch verursachten Knochenbrüchen schützen, indem sie regelmäßig Sport treiben, so die Schlussfolgerung der Autoren. Die Studien, die im Rahmen der USPSTF Leitlinie die Wirksamkeit von sportlichen Übungen untersucht hatten, kommen einheitlich zu dem Ergebnis, dass Senioren durch regelmäßige körperliche Aktivität und adäquates Training signifikant weniger Gefahr laufen zu stürzen (RR 0,89; 95% CI 0,81-0,97), und die Häufigkeit von Verletzungen (Inzidenzrate IRR 0,81; 95% CI 0,73–0,90) und Stürzen (IRR 0,87; 95% CI 0,75–1,00) insgesamt vermindert wird. Multidisziplinäre Ansätze, die während der körperlichen Bewegung auch ein kognitives Training beinhalten, sind bei erhöhtem Sturzrisiko besonders angemessen.
Nach wie vor ist es so, dass ein Großteil der verfügbaren Empfehlungen zur Förderung von Mobilität und Sturzprophylaxe auf Studien mit eingeschränkter wissenschaftlicher Beweiskraft beruhen. Die geringe Qualität ist vor allem auf methodische Schwächen in den Studien und mangelnde Vergleichbarkeit der Ergebnisse zurückzuführen. Zudem mangelt es an Untersuchungsergebnissen zur setting- und zielgruppenspezifischen Effektivität einzelner Maßnahmen.
Unter Vorbehalt dieser Limitierungen legen aktuelle Forschungsergebnisse jedoch nahe, dass Trainingsprogramme zur Förderung motorischer Funktionen ein Kernelement multimodaler Präventionsprogramme darstellen sollten, da sie entscheidend zum Erhalt der Mobilität älterer Menschen und zur Reduzierung von Sturzrisiken beitragen. Hierbei ist jedoch festzustellen, dass positive Effekte insbesondere bei noch rüstigen Senioren mit einem Mindestmaß an funktionellen Fähigkeiten zu erwarten sind [2].
So verweist die US Preventive Services Task Force (USPSTF) in ihrer aktuellsten Leitlinienversion zur Prävention von Stürzen bei älteren Erwachsenen auf die Überlegenheit von Trainingsprogrammen (Exersises) zur Förderung motorischer Funktionen (Empfehlungsgrad B) im Vergleich zu anderen multimodalen Interventionsprogrammen (Empfehlungsgrad C) und einer Vitamin D-Supplementation (Empfehlungsgrad D). Ältere Menschen können sich am besten vor Stürzen und den dadurch verursachten Knochenbrüchen schützen, indem sie regelmäßig Sport treiben, so die Schlussfolgerung der Autoren. Die Studien, die im Rahmen der USPSTF Leitlinie die Wirksamkeit von sportlichen Übungen untersucht hatten, kommen einheitlich zu dem Ergebnis, dass Senioren durch regelmäßige körperliche Aktivität und adäquates Training signifikant weniger Gefahr laufen zu stürzen (RR 0,89; 95% CI 0,81-0,97), und die Häufigkeit von Verletzungen (Inzidenzrate IRR 0,81; 95% CI 0,73–0,90) und Stürzen (IRR 0,87; 95% CI 0,75–1,00) insgesamt vermindert wird. Multidisziplinäre Ansätze, die während der körperlichen Bewegung auch ein kognitives Training beinhalten, sind bei erhöhtem Sturzrisiko besonders angemessen.
Mit dem THERA-Trainer senso kann das kognitiv-motorische Training bei älteren Menschen gezielt durchgeführt werden.

In einer Anfang 2019 veröffentlichten Übersichtsarbeit von Sharrington und Kollegen wurde ebenfalls die Wirksamkeit von Übungen zur Vorbeugung von Stürzen bei selbstständig lebenden älteren Menschen untersucht [31]. Die Autoren suchten hierzu bis Mai 2018 in der Fachliteratur nach relevanten Berichten zu randomisierten kontrollierten Studien und konnten insgesamt 108 davon (23.407 Probanden) in eine Meta-Analyse einschließen.
Nach wie vor ist es so, dass ein Großteil der verfügbaren Empfehlungen zur Förderung von Mobilität und Sturzprophylaxe auf Studien mit eingeschränkter wissenschaftlicher Beweiskraft beruhen.
Die Studien stammen aus 25 Ländern. Im Durchschnitt waren die Teilnehmer 76 Jahre alt und 77 Prozent waren weiblich. Die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz hinsichtlich der Wirkung von Übungen zur Sturzprävention ist hoch. Die Autoren schlussfolgern, dass Übungsprogramme sowohl die Sturzrate als auch die Anzahl stürzender Personen unter den zuhause lebenden älteren Menschen signifikant reduziert. Übungen vermindern die Anzahl auftretender Stürze um etwa ein Viertel (23% Reduktion). Das heißt, wenn von 1.000 Senioren innerhalb eines Jahres 850 stürzen, können Übungsprogramme etwa 195 davon verhindern. Interessant ist, dass die Auswirkungen auf Stürze, unabhängig davon, ob die Senioren bereits ein erhöhtes Sturzrisiko aufwiesen oder nicht, gleich waren. Dies spricht für einen möglichst frühen Beginn präventiver Maßnahmen. Zudem konnten durch Übungsprogramme sturzbedingte Frakturen um ein Viertel (27% Reduktion) verringert werden. Weitere Studien sind nötig, um die Ergebnisse zu verifizieren [31].
Step-Training verbessert Reaktionszeit, Gleichgewicht und reduziert Stürze bei älteren Menschen
In einer systematischen Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2017 fassen Okubo et al. die Wirksamkeitsnachweise von Step-Training Programmen zusammen [21]. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl reaktive als auch volitionale Stepping-Übungen die Anzahl der Stürze bei älteren Erwachsenen um etwa 50% verringern. Diese klinisch signifikante Verringerung ist vor allem auf Verbesserungen der Reaktionszeit, des Gangs, des Gleichgewichts und der Wiederherstellung des Gleichgewichts zurückzuführen.
Van het Reve & de Bruin [39] konnten zudem zeigen, dass gerade die Kombination eines Kraft-Gleichgewichtstrainings mit einem spezifischen kognitiven Training einen positiven Effekt auf das Gehen, die Einleitung des Gangs und die geteilte Aufmerksamkeit während motorischen Aufgaben hat. Die Ergebnisse bestätigen zahlreiche andere Untersuchungen, in den bereits gezeigt werden konnte, dass kognitiv-motorisches Training die exekutiven Funktionen verbessert und Stürze wirksam reduziert.
In einer systematischen Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2017 fassen Okubo et al. die Wirksamkeitsnachweise von Step-Training Programmen zusammen [21]. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl reaktive als auch volitionale Stepping-Übungen die Anzahl der Stürze bei älteren Erwachsenen um etwa 50% verringern. Diese klinisch signifikante Verringerung ist vor allem auf Verbesserungen der Reaktionszeit, des Gangs, des Gleichgewichts und der Wiederherstellung des Gleichgewichts zurückzuführen.
Van het Reve & de Bruin [39] konnten zudem zeigen, dass gerade die Kombination eines Kraft-Gleichgewichtstrainings mit einem spezifischen kognitiven Training einen positiven Effekt auf das Gehen, die Einleitung des Gangs und die geteilte Aufmerksamkeit während motorischen Aufgaben hat. Die Ergebnisse bestätigen zahlreiche andere Untersuchungen, in den bereits gezeigt werden konnte, dass kognitiv-motorisches Training die exekutiven Funktionen verbessert und Stürze wirksam reduziert.
Prävention ist als wirkungsvolle Strategie anzusehen, um die Gesundheitspotenziale der Bevölkerung auszuschöpfen und einen Beitrag zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheit sowie zu
einer verringerten Inanspruchnahme des gesundheitlichen Versorgungssystems zu leisten.
Mit dem THERA-Trainer senso kann das kognitiv-motorische Training bei älteren Menschen gezielt durchgeführt werden. Eine Vielzahl wissenschaftlich validierter Trainingsprogramme und progressive Algorithmen sorgen für individuelle und kontinuierliche Fortschritte. Zudem verfügt das System über Assessments zur Testung der kognitiven und motorischen Funktionen, die in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich auf die Erfüllung von Gütekriterien geprüft wurden. Die Leistungsmetriken bieten somit einen verlässlichen und aussagekräftigen Überblick über die körperliche und kognitive Verfassung.
Die Kombination eines Kraft-Gleichgewichtstrainings mit einem spezifischen kognitiven Training hat einen positiven Effekt auf das Gehen, die Einleitung des Gangs und die geteilte Aufmerksamkeit während motorischen Aufgaben.

Der THERA-Trainer senso umfasst eine spezielle Trainingssoftware, die Benutzer anleitet und motiviert, ihre Ziele zu erreichen. Jedes Programm wird so gestaltet, dass es auf ein bestimmtes Ziel abzielt und passt sich ständig an die Fähigkeiten der Trainierenden an. Dadurch wird neben der kognitiv-motorischen Funktionen auch die Freude an der Bewegung nachhaltig gefördert.
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Jakob Tiebel
Inhaber, N+ Digital Health Agency
Jakob Tiebel Studium in angewandter
Psychologie mit Schwerpunkt
Gesundheitswirtschaft. Klinische
Expertise durch frühere
therapeutische Tätigkeit in der
Neurorehabilitation. Forscht und
publiziert zum Theorie-Praxis-
Transfer in der Neurorehabilitation
und ist Inhaber von Native.
Health, einer Agentur für digitales
Gesundheitsmarketing.
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